Der Vermisstenfall Rebecca Reusch gehört zu den mysteriösesten Kriminalfällen Deutschlands. Auch fünf Jahre nach dem Verschwinden der damals 15-Jährigen gibt es immer noch keine Spur von ihr. Ihre Eltern wollen dennoch nicht aufgeben und hoffen immer noch, ihre Tochter irgendwann wiederzusehen.
Lange Zeit wurde Rebeccas Schwager verdächtigt, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben. Allerdings konnte ihm nie eine Straftat nachgewiesen werden. Auch im vergangenen Jahr wurden neue Untersuchungen im Haus von Rebeccas Schwester angeordnet. Dort wurde sie nämlich am 18. Februar 2019 zum letzten Mal gesehen. „Die Akte ist nicht geschlossen, neuen Hinweisen wird nachgegangen. Aber aktuell gibt es keine neuen Ermittlungsspuren“, erklärte Sebastian Büchner, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin.
Wo war Rebecca Reusch kurz vor ihrem Verschwinden?
Am 17. Februar 2019 war Rebecca Reusch bei ihrer Schwester Jessica zu Gast. Sie übernachtete anschließend in ihrem Haus in Berlin-Neukölln, in dem auch ihr Schwager Florian und die gemeinsamen Kinder wohnen. Am Morgen des 18. Februars kehrte Rebeccas Schwager um 5:45 Uhr nach Hause zurück. Zu dieser Zeit soll die Teenagerin noch geschlafen haben. Um 7 Uhr verließ schließlich ihre Schwester Jessica das Haus, um die Kinder in die Kita zu bringen. Derweil soll sich ihr Mann nach einer Firmenfeier ins Bett gelegt haben.
Wer war bei der damals 15-Jährigen?
Schließlich bat Jessica Rebeccas Schwager gegen 7:15 Uhr, ihre kleine Schwester für die Schule zu wecken. Er war der Einzige, der nach sieben Uhr noch mit ihr im Haus gewesen ist. Seinen Angaben zufolge habe er Rebecca auf der Couch im Wohnzimmer aber nicht mehr angetroffen. Am selben Morgen soll sich Florian zudem in sein Google-Konto eingeloggt und nach Fessel-Sex und pornografischen Inhalten gesucht haben.
Was war Rebeccas letztes Lebenszeichen?
Rebecca Reuschs Telefon war zuletzt um 07:46 im WLAN des Hauses eingeloggt. Um 8:15 Uhr wacht Rebeccas Freundin auf und sieht, dass sie ein Foto auf Snapchat von ihr erhalten hat. Es muss an jenem Morgen zwischen 7:00 Uhr und 7:46 Uhr im Flur des Hauses entstanden sein. Rebeccas Mutter Brigitte startete in der Zwischenzeit mehrere Kontaktversuche. Sie verschickte schließlich eine WhatsApp-Nachricht um 8:40 Uhr. Die Nachricht wurde zwar zugestellt, aber nie mehr von ihrer Tochter gelesen. Schließlich warten Rebeccas Mitschüler um 9:50 Uhr vergeblich auf die Jugendliche.
Um 10:47 Uhr wird der pinke Renault Twingo von Jessica und Florian auf der A12 in Richtung Polen gesehen. Am Nachmittag des 18. Februar wird Reusch schließlich von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Die offizielle Anzeige von der Polizei folgt drei Tage später. Wohin der Schwager mit dem Auto gefahren sein könnte und ob Rebecca Reusch das Haus ihrer Schwester jemals lebend verlassen hat, ist bis heute unklar. Mittlerweile gehen die Ermittler von einem Tötungsdelikt aus.