Verbraucher in Sorge: Inflationsrate steigt wieder

Jetzt gibt es unangenehme Nachrichten aus der Wirtschaft. Denn neben Ökonomen sind auch Verbraucher in Sorge, da die Inflationsrate erneut ansteigt. Zuletzt befand sich die Inflation jedoch im Rückgang.

11.01.2024, 13:50 Uhr
Verbraucher in Sorge: Inflationsrate steigt wieder
Symbolbild © istockphoto/Delpixart
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Sorge um steigende Inflationsrate: Ökonomen warnen vor langfristigen Auswirkungen Die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes belegen eine Trendwende: Nach einer mehrmonatigen Abwärtsbewegung ist die Inflationsrate im Dezember 2023 wieder angestiegen, von 3,2 auf 3,7 Prozent. Die Gesamtjahresrate für 2023 wird auf 5,9 Prozent geschätzt. Doch genau das lässt Verbraucher jetzt in Sorge auf die Inflationsrate blicken. Obwohl dieser Anstieg erwartet wurde, wachsen bei vielen Ökonomen die Sorgen, insbesondere im Hinblick auf langfristige Auswirkungen und staatliche Maßnahmen. Denn jetzt könnte sich Deutschland erneut in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen wiederfinden, wie es heißt. Statistische Basiseffekte und die Kerninflationsrate Die aktuellen Zahlen allein geben keinen Grund zur Panik, da der erneute Anstieg vor allem auf statistische Basiseffekte zurückzuführen ist. Doch die Kerninflationsrate, die den langfristigen Trend reflektiert, gibt weiterhin Anlass zur Besorgnis. Dies könnte die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen am Finanzmarkt enttäuschen. Ein wesentlicher Grund für den aktuellen Inflationsanstieg liegt im Vorjahr, genauer gesagt im Dezember 2022. Damals zahlte der Staat die "Dezember-Soforthilfe" und übernahm einmalig den Monatsabschlag der privaten Haushalte für Gas und Wärme. Die Kosten für Energie stiegen daher im Dezember 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,1 Prozent. Gemischte Entwicklungen bei Energie und Nahrungsmitteln Während die Energiepreise anstiegen, sank die Inflationsrate bei Nahrungsmitteln von 5,5 auf 4,5 Prozent. Die Kerninflationsrate, bereinigt um Energie und Nahrungsmittel, ging leicht zurück, bleibt jedoch mit 3,5 Prozent noch weit von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank entfernt. Ökonomen warnen vor weiterem Preisdruck durch staatliche Maßnahmen zu Jahresbeginn. Die CO₂-Preiserhöhung und das Auslaufen der Preisbremse bei Gas und Strom könnten die Inflation weiter antreiben. Die Januar-Inflationsrate könnte um etwa 1,2 Prozent steigen. Unsicherheit über Zinsentwicklung und Aktienmärkte Die Erwartungen an baldige Zinssenkungen könnten sich als verfrüht herausstellen. Experten rechnen eher mit einer ersten Zinssenkung im Juni. Diese Unsicherheit wirft Fragen über die Entwicklung der Leitzinsen auf und könnte die Rallye an den Aktienmärkten, insbesondere bei technologieorientierten und hoch verschuldeten Unternehmen, beeinträchtigen. Trotz kurzfristiger Entwicklungen bleibt die Kerninflationsrate auf einem Niveau, das die Zielmarke der Zentralbank übersteigt. Die Inflationsprobleme sind noch nicht gelöst, und staatliche Maßnahmen könnten die Inflationsspirale weiter antreiben. Die Entwicklung im Jahr 2024 bleibt daher mit Spannung zu verfolgen.