Veggie-Fleisch: Essen wir bald keine Tiere mehr?

Seit Jahren ist Veggie-Fleisch auf dem Vormarsch, viele Menschen in Deutschland essen kein tierisches Fleisch mehr. Ist das die Zukunft?

15.12.2023, 16:50 Uhr
Veggie-Fleisch: Essen wir bald keine Tiere mehr?
Symbolbild © istockphoto/ChayTee
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Bislang gibt es heftige Diskussionen Über kaum ein Thema wird so viel gestritten, wie über die Frage, ob wir Veggie-Fleisch oder tierische Produkte essen sollen. Während die einen strikte Veganer sind und darauf schwören, dass auch Eier und Milch nicht bedenkenlos gegessen werden können, lehnen andere die fleischlosen Alternativen vollkommen ab. Schließlich waren wir einmal Jäger und Sammler. Tierisches Fleisch war einmal unsere Hauptnahrungsquelle. Inzwischen haben Studien gezeigt, dass zu viel tierisches Fleisch zu essen nicht nur ungesund sondern auch schädlich für die Umwelt ist. Denn zum einen muss das Kraftfutter hergestellt werden, damit die Schlachttiere innerhalb kürzester Zeit genug Muskelmasse und Fett anfressen. Vor allem Wiederkäuer wie Rinder produzieren sehr viel CO2, Methan und Lachgas. Die letzten beiden verflüchtigen sich schneller als CO2, sind allerdings auch sehr viel schädlicher als CO2. Auswertungen haben gezeigt, dass 15 Prozent der Treibhausgase von der Nutztierhaltung kommen. Abgesehen von diesen Aspekten ist das Tierwohl einer der größten Kritikpunkte. Das Vieh wird zu unwürdigen Bedingungen gehalten: Die Ställe sind zu klein, das Futter besteht nur aus Kraftfutter. Die Tötung ist unmenschlich. Allein das sind für viele Vegetarier und Veganer Gründe, keine tierischen Produkte mehr zu essen. Die Anfänge Am Anfang waren die Vegetarier und Veganer nur wenige. Die Mehrheit hielt sie für Ökos, um nur eine Bezeichnung zu nennen. Inzwischen kümmern sich mehr Menschen um das Tierwohl und den Klimaschutz. Hinzu kam das Problem, dass die vegetarischen Alternativen mit den Tierprodukten nicht mithalten konnten. Vor knapp 20 Jahren sahen die Alternativen nicht appetitlich aus, fühlten sich nicht gut an und schmeckten auch nicht. Heutzutage sind Veggie-Salami und Veggie-Pattys geschmacklich schon besser, aber eben noch nicht gut genug. Denjenigen, die an Alternativ-Produkten interessiert sind, schmecken viele Produkte immer noch nicht. Das soll die Zukunft ändern. Auch der Nährstoffgehalt der Veggie-Produkte muss noch deutlich verbessert werden. Ein Ausblick auf die Zukunft Und das soll in Zukunft geschehen. Die Proteine sollen aus deutschem Weizen kommen, der fermentiert wird. Dadurch erhält man ein Drittel mehr an Proteinen als bei den bisherigen Verfahren. Man braucht dadurch nicht mehr so viele Zusatzstoffe. In Zukunft wird auch eine Rolle spielen, wie die Produkte hergestellt werden. Momentan geschieht dies noch mit Maschinen aus der traditionellen Wurtstverarbeitung. Das ist jedoch unnötig, da die meisten pflanzlichen Zutaten in Pulverform angeliefert werden. Der nächste Schritt ist also die Anschaffung der richtigen Maschinen, um komplexere Veggie-Produkte herzustellen. Inzwischen ist das traditionelle Fleischerhandwerk überholt. Die vegetarischen Rohstoffe können im 3D-Drucker gedruckt oder aus tierischen Stammzellen gezüchtet werden. Derzeit arbeiten einige Startups an der Präzisions-Fermentation. Andere neue Unternehmen arbeiten daran, Pflanzenproteine in Muskelfasern und Bindegewebe zu verwandeln. Lau dem ehemaligen Rügenwalder CEO Godo Röben werden wir unser Denken ändern, was die normale Herstellung von Fleischprodukten angeht. Ein Sinneswandel der Bevölkerung findet generell zwischen 40 und 60 Jahren statt. Vielleicht werden wir in Zukunft gar kein Fleisch mehr essen, da die Alternativen genauso nährstoffreich und lecker sind wie die tierischen Produkte.