Bei Fußball handelt es sich um einen Sport, der Tag für Tag Millionen von Fans weltweit in seinen Bann zieht. Allerdings lassen sich auf dem Rasen nicht nur glanzvolle Momente erleben ‒ in der Fußballgeschichte gibt es auch einige dunkle Kapitel. Diese Skandale haben den Fußball nachhaltig geprägt und werfen bis heute zumindest einen kleinen Schatten auf den Sport.
Die „Hand Gottes“ − Maradonas legendäres Tor
Einer der berühmtesten Skandale ereignete sich bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko. Im Viertelfinale zwischen Argentinien und England erzielte Diego Maradona ein Tor mit der Hand. Dieses Vorkommnis bezeichnete er selbst später als die “Hand Gottes".
Obwohl das Tor klar regelwidrig war, erkannte der Schiedsrichter es an. Dies brachte Argentinien den Sieg und letztlich den Weltmeistertitel ein. Dieser Vorfall bleibt eines der am meisten diskutierten Ereignisse in der Fußballgeschichte. Dass Schiedsrichter nicht immer die besten Entscheidungen treffen, zeigt im Übrigen auch der aktuelle Spanien Schiedsrichter Skandal.
Der italienische Wettskandal − Calciopoli
2006 erschütterte der "Calciopoli"-Skandal den italienischen Fußball bis in seine Grundfesten.
Es wurde aufgedeckt, dass mehrere Spitzenvereine, darunter auch Juventus Turin, Spiele manipuliert hatten, indem sie Schiedsrichter beeinflussten. Als Konsequenz wurde Juventus der Titel aberkannt und der Verein in die zweite Liga zwangsversetzt. Der Skandal brachte die Integrität des italienischen Fußballs schwer ins Wanken und führte zu umfangreichen Reformen.
Der FIFA-Korruptionsskandal
Einer der größten globalen Skandale traf 2015 die FIFA, also den Weltfußballverband. Mehrere hochrangige Funktionäre wurden verhaftet, nachdem bekannt wurde, dass sie Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen hatten, um die Vergabe von Weltmeisterschaften und Medienrechten zu beeinflussen.
Dieser Skandal führte zu einem beispiellosen Umbruch in der FIFA-Führung und einem verstärkten Fokus auf Transparenz und Integrität im internationalen Fußball.
Der Fall Andrés Escobar − Tragödie auf und neben dem Platz
Eine besonders tragische Geschichte ist die des kolumbianischen Verteidigers Andrés Escobar. Bei der Weltmeisterschaft 1994 erzielte er im Spiel gegen die USA ein Eigentor. Wegen diesem schied Kolumbien aus dem Turnier aus.
Nur wenige Tage später wurde Escobar in seiner Heimat ermordet − angeblich als Vergeltung für das Eigentor. Dieses Ereignis unterstreicht die extremen Risiken und den enormen Druck, dem Fußballer in der Öffentlichkeit ausgesetzt sein können.
Der türkische Manipulationsskandal 2011
In der Türkei kam es 2011 zu einem groß angelegten Wettskandal, bei dem mehrere Top-Vereine und prominente Spieler involviert waren.
Es stellte sich heraus, dass bis zu 19 Spiele, darunter auch das Finale des türkischen Pokals, manipuliert worden waren. Die Folgen waren gravierend: Mehrere Vereine wurden aus internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Außerdem erhielten zahlreiche Verantwortliche langjährige Sperren.
Das umgefallene Tor
Ein kurioser Skandal ereignete sich 1971 im Bundesligaspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen. Nach einem normalen Zweikampf fiel ein Torpfosten in sich zusammen und das Tor kippte um. Da es keinen Ersatz gab, wurde das Spiel abgebrochen.
In einer umstrittenen Entscheidung wertete der DFB das Spiel mit 2:0 für Bremen, da Borussia Mönchengladbach für das defekte Tor verantwortlich gemacht wurde. Dieses Ereignis ging als "Torfall von Bökelberg" in die Geschichte ein und führte zu wesentlich strikteren Regelungen bezüglich der Torinfrastruktur in den Stadien.