Umgedacht: Kantinen überarbeiten Speiseplan

Der Trend hin zu einer umweltbewussteren und gesünderen Ernährung ist bereits in vielen Kantinen angekommen. Doch nun ändern weitere große Kantinen ihren Speiseplan und machen ihn grüner. Das ist ein entscheidender Schritt.

12.12.2023, 18:50 Uhr
Umgedacht: Kantinen überarbeiten Speiseplan
Symbolbild © istockphoto/senkaya
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Der Trend zu einer grünen Ernährung weitet sich aus Wurden Vegetarier und Veganer bis vor einigen Jahren noch müde belächelt und als „Ökos“ betitelt, hat sich die Einstellung heutzutage gewandelt. Immer mehr Menschen schließen sich einer umweltbewussteren und gesünderen Ernährung an und folgen dem Trend zum grünen Speiseplan. Dieser ist auch in vielen Kantinen von großen und kleineren Unternehmen inzwischen angekommen. In einigen, sehr bekannten Kantinen ist dieser Trend noch nicht angekommen. Hier setzt man bislang noch auf konservative und altdeutsche Speisen wie den Braten, das Steak oder die Currywurst. Wer sich hier vegetarisch oder gar vegan ernähren will, sucht vergeblich nach fleischlosen Alternativen – bis jetzt. Die Kantinen werden grün Denn wenn ein Karl Lauterbach sich beschwert, dass er keine vegetarischen und salzarmen Gerichte vorfindet, muss dringend etwas geschehen. Waren die Gerichte in den Bundestags-Kantinen bislang sehr fleischlastig, so soll sich das nun ändern. Die Speisen sollen grüner werden. Diese Änderung dürfte nicht nur die Politiker freuen, denn im Bundestag arbeiten rund 6000 Menschen in der Verwaltung oder bei Politikern. Die Diskussion betrifft das Essen in mehreren Bistros, in den großen Kantinen, in den sogenannten Lampenladen und in einem Restaurant auf der Plenarsaal-Ebene. Das soll sich zukünftig ändern Der neue Betreiber für die Kantine arbeitet mit dem alten Caterer „Dussmann Service Deutschland GmbH“ zusammen, aber die Regeln um die Nachhaltigkeit werden verschärft. So sollen zum Beispiel „Pop-Up-Cafes“ mit Kaffeeröstereien und Bäckereien aus der Berliner Region angestrebt werden. Dies verringert die CO2-Belastung. Zukünftig soll auch vermehrt auf Saisonalität von Obst und Gemüse gesetzt werden. Bereits Anfang nächstes Jahres sollen 40 Prozent biologische Produkte sein. So sollen sich die Rezepte an die vorhandenen, regionalen Lebensmittel orientieren und nicht umgekehrt. Außerdem sollen Kaffee und Kakao mit dem Fair-Trade-Siegel versehen sein. Das wird auch für die Bananen angestrebt. Nicht alle sind vom neuen Speiseplan begeistert Während Karl Lauterbach und Renate Künast den neuen Speiseplan begeistert aufnehmen, gibt es auch kritische Gegenstimmen. Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU bezweifelt, dass die vegetarischen und veganen Gerichte mit Begeisterung angenommen werden. Außerdem kritisiert er, dass nur zwischen Mai und Oktober auf Regionalität von mindestens 85 Prozent gesetzt wird. Dies seine nicht wirklich herausfordernd. Wichtiger sei ihm die regionalen Bauern zu stärken. Dies spare außerdem C02.