Die Brände in Tschernobyl verwüsten seit über einer Woche große Teile der Sperrzone. Jetzt hat man große Bedenken, dass der Brand gefährlich nahe an den Kernreaktor heranreichen könnte. Das hätte fatale Folgen.
Strahlungsverseuchung befürchtet
Während sich die Brände immer weiter ausbreiten, wächst die Besorgnis, dass es zu einer Strahlungsverseuchung kommen könnte. Das wäre der Fall, wenn die Brände zu nahe an den im Jahre 1986 explodierten Reaktor herankommen. Deswegen arbeiten Feuerwehrleute rund um die Uhr und wollen rund um den die Stadt Prypjat und um den Reaktor Brandschneisen anlegen, um das Feuer vom gefährlichen Gebiet fernzuhalten.
Hunderte von Feuerwehrleuten haben bisher versucht, die Brände zu löschen, die seit dem 5. April brennen. Die Brände hatten seit Beginn der Waldbrände bereits 8.600 Hektar Land verschlungen und am Samstag, dem 11. April, waren 400 Feuerwehrleute, 100 Löschfahrzeuge und mehrere Hubschrauber in der Zone im Einsatz, berichtet die New York Times.
Die Strahlung ist für die Bewohner gefährlich
Auch wenn die Strahlung, die durch die Brände in der vergangenen Woche auf das 16-fache angestiegen ist, ist sie immer noch viel geringer als die Strahlung, die bei der ersten Explosion freigesetzt wurde. Sie stellt aber immer noch ein großes Risiko für die Bewohner des Landes dar.
Da die Besorgnis über die Ausbreitung von radioaktivem Rauch wächst, bestätigte Jegor Firsow, Leiter des staatlichen ukrainischen Umweltinspektionsdienstes, dass die Strahlungswerte in Kiew letzte Woche "innerhalb normaler Werte" lagen. Einwohner der Stadt Kiew sind also erst einmal sicher. Obwohl es den Menschen verboten ist, im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk zu wohnen, wird angenommen, dass dort einige Einwohner leben.
Über die gestiegene Strahlungsbelastung rund um das Kraftwerk hatten wir bereits berichtet: Tschernobyl: Strahlungsbelastung 16 Mal höher als normalerweise