In Frankreich sind gleich mehrere Kinder schwer an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt. Kürzlich wurde sogar ein erster Todesfall gemeldet. Eine 12-Jährige ist an den Folgen der Durchfall-Erkrankung verstorben. Deshalb wird nun vor Ort ermittelt.
Vor wenigen Tagen begann die mysteriöse Krankheitsserie in der Kleinstadt Saint-Quentin. Zuerst waren nur 11 Kinder betroffen – mittlerweile sind es mindestens 17. Sie wurden in eine Klinik eingeliefert und haben sich teilweise wieder erholt. Vier Patienten konnten den Berichten zufolge nach Hause zurückkehren. Die Ursache für die Infektionswelle ist momentan noch unklar. Die Behörden haben jedoch mehrere Metzgereien im Visier.

12-Jährige tot: Mehrere Kinder liegen wegen Durchfall-Erkrankung in Klinik
Die Verantwortlichen vermuten, dass der Verzehr von bakteriell verunreinigtem Fleisch zu den Durchfall-Erkrankungen geführt haben könnte. Einige der Kinder leiden aber nicht nur unter Magen-Darm-Beschwerden, sondern auch an einer seltenen Form des akuten Nierenversagens. Sie entwickelten das sogenannte hämolytisch-urämische Syndrom, bei dem es zu einer Blutarmut sowie Auflösung der roten Blutkörperchen kommt. „Infolge eines Mangels an Blutplättchen“ versagt darüber hinaus das Gerinnungssystem.
Wie der Epidemiologe Timo Ulrichs erklärte, sei es sehr wahrscheinlich, dass die Kinder sich mit enterohämorrhagischen Escherichia coli-Bakterien (EHEC) infiziert haben, "die über kontaminierte Nahrung aufgenommen wurden". Vorsorglich wurden nun zwei Metzgereien in Saint-Quentin geschlossen. Eltern, die bei ihren Kindern Erbrechen und Durchfall feststellen, sollen sich an die französischen Rettungskräfte wenden. Weitere Laboruntersuchungen sollen folgen.