Streaming-Plattform beendet Betrieb: Erstes Land bereits betroffen

Die Streaming-Plattform gibt einen wichtigen Markt auf, und stellt dort den Betrieb gänzlich ein. Hat dies auch Auswirkungen auf den deutschen Markt und die hier ansässigen User?

07.12.2023, 11:50 Uhr
Streaming-Plattform beendet Betrieb: Erstes Land bereits betroffen
Symbolbild © istockphoto/DisobeyArt
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Ein Schock für Streaming-Fans: Streaming-Plattform zieht sich zurück Ein erstes Land muss in Zukunft auf die beliebte Streaming-Plattform verzichten, denn sie stellt jetzt den Betrieb dort vollständig ein. Das ist ein Schock für viele User, die jetzt ebenfalls Konsequenzen in Deutschland befürchten. Am Februar 2024 möchte der große Anbieter Twitch sich aus dem Markt in Südkorea zurückziehen. Der Markt ist für das Unternehmen eigentlich bedeutungsvoll, doch die Kosten seien zu hoch, um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten, heißt es von Twitch. Südkorea ist ein bedeutendes Land im Streaming und Gaming. Dort befindet sich auch die weltweit größte E-Sport-Szene. Allerdings zahlen ausländische Anbieter, wie Twitch, das zehnfache mehr für die Datenübertragung als es für Konzerne in Europa der Fall ist, erklärte ein Forschungsbericht eines US-Think Tanks. Gesetz sorgt für Kostenexplosion für Streaming-Plattform "Twitch hat in Korea mit erheblichen Verlusten operiert, und leider gibt es keinen Weg, unser Geschäft in diesem Land nachhaltiger zu betreiben." So der Twitch-CEO bei der Verkündung, dass die Streaming-Plattform den Betrieb einstellen muss. Ein Gesetz sorgt für die hohen Gebühren für ausländische Anbieter. Die Regelung soll dafür sorgen, dass die großen drei einheimischen Telekommunikationsunternehmen die einheimischen Streaming-Anbieter bevorzugen. Der US-Konzern Twitch könnte jedoch auch in Europa bald vor Schwierigkeiten stehen, wie es in Medienberichten heißt. Vom Einzelfall zum möglichen Vorreiter Was die Gebühren und die damit verbundenen Beweggründe, den Markt aufzugeben betrifft, soll es sich um einen Einzelfall handeln, erklärte Twitch indessen. Allerdings soll es auch im europäischen Raum mittlerweile Pläne geben, dass ausländische Unternehmen für die Nutzung der europäischen Bandbreite zur Kasse gebeten werden sollen. Die Kritik an den großen Konzernen wie Netflix, Microsoft und Twitch ist, dass diese von den europäischen Netzinfrastrukturen profitieren und nun stärker an künftigen Kosten beteiligt werden sollen. Die Einnahmen sollen dann in den Ausbau der Infrastruktur fließen. Bislang beteiligen sich die ausländischen Großkonzerne kaum an den Kosten für die Instandhaltung und den Netzausbau. Auch in Europa suchen die Zuständigen daher derzeit nach einer passenden Lösung.