Soft Swapping: Psychologin erklärt den Fremdgeh-Beziehungstrend

Auf TikTok sorgt seit einiger Zeit ein Trend aus den USA für Aufsehen, das sogenannte Soft Swapping. Doch was steckt dahinter?
22.05.2025, 15:35 Uhr
Soft Swapping: Psychologin erklärt den Fremdgeh-Beziehungstrend
iStock / 1001nights
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Partnerschaften können viele verschiedene Formen annehmen; jedes Paar gestaltet seine Beziehung anders. Das zeigt auch ein aktueller Beziehungstrend aus den USA: Soft Swapping, teilweise auch als Soft Swinging bezeichnet. Dabei geht es gewissermaßen um Fremdgehen mit klaren Grenzen.

Paare tauschen einvernehmlich körperliche Zärtlichkeiten mit anderen Personen aus. Allerdings kommt es dabei niemals zum Geschlechtsverkehr. Bekannt wurde das Konzept vor allem durch die Hulu-Reality-Serie „The Secret Lives of Mormon Wives“ und eine ihrer Teilnehmerinnen: Taylor Frankie Paul.

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In „The Secret Lives of Mormon Wives“ zeigen acht mormonische Ehefrauen, wie ihr Leben abseits der mormonischen Regeln aussieht. Mit ihren sogenannten „MomTok“-Videos wurden sie schnell weltbekannt. 2022 fiel dann aber vor allem Taylor Frankie Paul, die sich von ihrem Ehemann Tate Paul scheiden ließ und erklärte, dass sie mit ihm unter anderem an entsprechenden Swinger-Partys teilgenommen habe, bei denen auch Soft Swapping beziehungsweise Soft Swinging betrieben worden war.

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Taylor Frankie Paul spricht offen über Soft Swapping
IMAGO / ZUMA Press Wire

Soft Swapping als Modell für selbstbestimmte Beziehungen

Gerade bei jüngeren Generationen sorgt der Trend für Begeisterung. Wie die Beziehungsexpertin Nicole Moore gegenüber der „New York Post“ erklärt, kann Soft Swapping eine Form von bewusster Grenzauslotung sein: „Es ist eine Möglichkeit für Paare, sich nonmonogam auszuprobieren – ohne alle klassischen Regeln zu brechen.“ Dabei sei Soft Swapping Teil einer größeren Bewegung, die klassische Beziehungsmodelle infrage stellen würde.

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Die Psychologin Dr. Michele Leno erklärte ebenfalls in der „New York Post“: „Heute geht es vielen darum, eine Beziehungsform zu finden, die zu ihnen passt – unabhängig von gesellschaftlichen Normen.“ Dieses Bedürfnis sei gerade in jüngeren Generationen entsprechend ausgeprägt. Und Social-Media-Plattformen wie TikTok machen Modelle wie Soft Swapping sichtbarer, was sie letztlich enttabuisieren würde.

Eine Sicht, die auch Taylor Frankie Paul bestätigt. Zwar habe das Ganze zum Zerwürfnis mit ihrem damaligen Mann und auch einigen Freunden geführt. Aber: „Ich fühle mich frei, ehrlich gesagt. Jetzt sind all meine schmutzigen Geheimnisse draußen, ich muss mich nicht mehr verstecken“, so die Influencerin auf ihrem Account.