Die Energiekrise spitzt sich zu. Im Falle eines Gaslieferstopps könnte es im Winter sehr kalt werden. Außenministerin Annalena Baerbock äußerte sich nun zur schweren Krisensituation und erläuterte ihre Befürchtungen.
Die Politikerin sprach in einem Interview über die in Kanada gewartete Gasturbine, die Russland zurückverlangt: „Die Kanadier haben gesagt, ‚wir haben viele Fragen‘, da haben wir gesagt, ,das können wir verstehen, aber wenn wir die Gasturbine nicht bekommen, dann bekommen wir kein Gas mehr, und dann können wir überhaupt keine Unterstützung für die Ukraine mehr leisten, weil wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind.“
44 Prozent würden auf die Straße gehen
Baerbock befürchtet, dass es zu Volksaufständen kommt, wenn sich die Energiekrise zuspitzt und den Bürgerinnen und Bürgern kein Gas mehr zur Verfügung steht. Ihre Aussage sei ihrer Meinung nach zwar „etwas überspitzt“ formuliert, dennoch könnte die gefürchtete Situation eintreten, wenn „wir kein Gas mehr hätten“. Es sei die wichtigste Aufgabe, in den kommenden Monaten dafür zu sorgen, dass der Krieg die Gesellschaft nicht spaltet.
Es wurde bereits eine erste Umfrage durchgeführt, die zeigt, dass fast jeder zweite Bürger wegen der hohen Energiepreise auf die Straße gehen würde, wenn es zu Demonstrationen kommt. 44 Prozent der Befragten sagten aus, sie würden „sicher oder mit großer Wahrscheinlichkeit an Demonstrationen gegen die hohen Energiepreise teilnehmen“.