Schul-Reform: Erstes Bundesland schafft Präsenzunterricht ab

Für zahlreiche Schüler war der Distanzunterricht während der Corona-Pandemie eine willkommene Alternative. Jetzt soll eine Schul-Reform in einem ersten Bundesland dafür sorgen, dass Jugendliche bald keinen Präsenzunterricht mehr haben müssen.

28.01.2024, 12:50 Uhr
Schul-Reform: Erstes Bundesland schafft Präsenzunterricht ab
Chiikun Box/Shutterstock
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Durch Schul-Reform – Weg frei für Bundesland und Abschaffung von Präsenzunterricht Durch eine Schul-Reform ebnet ein erstes Bundesland nun den Weg für Distanzunterricht und damit für eine Abschaffung von Präsenzunterricht an Berufskollegs. Dies soll gleichzeitig auch neue Perspektiven für die Ausbildung schaffen, heißt es. Das Bundesland möchte in Zeiten des Wandels die rechtliche Grundlage für Dauer-Distanzunterricht schaffen. Distanzunterricht und Homeschooling haben in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel erfahren, nicht zuletzt durch die Auswirkungen der Coronakrise. Millionen Schüler wurden plötzlich mit dieser neuen Unterrichtsrealität konfrontiert – für einige eine Segnung, für andere eine Herausforderung. Nordrhein-Westfalen geht nun einen entscheidenden Schritt weiter und schafft die rechtliche Grundlage für dauerhaften Distanzunterricht an Berufskollegs. Es soll ein Vorstoß sein und einen neuen Weg ermöglichen, eine moderne berufliche Ausbildung zu bieten, berichten Medien. Im vergangenen September hatte die schwarz-grüne Landesregierung in NRW bereits die Einführung von dauerhaftem Distanzunterricht an Schulen angekündigt. Neue Wege durch moderne Perspektiven Der Fokus lag im vergangenen Jahr jedoch nicht auf den weiterführenden Schulen, sondern auf den Berufskollegs. Nun hat Schulministerin Dorothee Feller bekannt gegeben, dass der Distanzunterricht als reguläre Unterrichtsform in einer neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung verankert wird. Dieser Schritt ermöglicht es Berufskollegs, sowohl Präsenz- als auch Distanzunterricht in synchroner und digitaler Form dauerhaft anzubieten. Schulministerin Feller betonte, dass die Berufskollegs während der Pandemie positive Erfahrungen mit dem Distanzunterricht gemacht haben. Daher sei es nun an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen und diese Unterrichtsform rechtlich zu verankern. Neue Lernmethoden sollen Alternativen bieten Digitale Lehrmethoden sollen jungen Menschen in Nordrhein-Westfalen eine "moderne berufliche Ausbildung" ermöglichen. Besonders attraktiv ist diese rechtliche Verankerung für ländliche Regionen, in denen längere Fahrzeiten zu Fachklassen in bestimmten Berufen gehören. Der Dauer-Distanzunterricht soll dazu beitragen, diesen Nachteil auszugleichen. Die neue Verordnung wird voraussichtlich ab dem Schuljahr 2024/25 in Kraft treten. Der aktuelle Entwurf wird derzeit im Ausschuss für Schule und Bildung im Landtag beraten. Es ist wichtig zu betonen, dass die Schüler nicht dauerhaft nur aus der Ferne unterrichtet werden. Stattdessen wird eine Mischung aus Präsenz- und Distanzunterricht je nach Fachbereich angestrebt. Die Umsetzung dieser neuen Unterrichtsform wird für Berufskollegs erleichtert, da sie ihre Konzepte bei der Bezirksregierung nur anzeigen müssen. Aufwendige Genehmigungsverfahren sind nicht vorgesehen, was einen flexibleren Übergang ermöglicht.