Saftige Bußgelder drohen: "Gaffen wird hart bestraft"

Wer an einem Unfallort neugierige Blicke nicht zurückhalten kann, der behindert dabei meist auch die Rettungskräfte. Wichtig ist zu wissen, dass saftige Bußgelder all jenen drohen, die das Gaffen nicht lassen können.

12.01.2024, 13:50 Uhr
Saftige Bußgelder drohen: "Gaffen wird hart bestraft"
Symbolbild © istockphoto/Bilanol
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Gefährliches Verhalten mit hohen Bußgeldern: Gaffen ist verboten Unfälle im Straßenverkehr ziehen nicht nur menschliche Neugier an, sondern auch das Bedürfnis vieler Autofahrer, das Geschehen fotografisch festzuhalten. Doch dieser scheinbar harmlose Impuls kann nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden. Es drohen nämlich ordentliche Bußgelder für das Gaffen. Sogar eine Haftstrafe kann anstehen. Das alles gibt e jedoch nicht ohne Grund. Denn: Ein kurzer Blick oder ein Foto am Unfallort kann nicht nur zu Behinderungen der Rettungskräfte führen, sondern im schlimmsten Fall sogar in einem tödlichen Unfall enden. Autofahrer müssen sich bewusst sein, dass Gaffen nicht nur moralisch verwerflich ist, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Bußgelder für das Gaffen im Straßenverkehr – Ein teurer Blick auf den Unfall Das Verhalten von Gaffern, die Rettungskräfte behindern oder das Unfallgeschehen fotografieren, wird mit hohen Bußgeldern geahndet. Der Bußgeldkatalog sieht für verschiedene Gaffer-Verstöße folgende Strafen vor:
  • Gaffen: 20 bis 1.000 Euro
  • Behinderung der Rettungskräfte durch Befahren des Seitenstreifens der Autobahn: Mindestens 75 Euro und ein Punkt in Flensburg
  • Behinderung der Rettungskräfte durch Parken auf dem Seitenstreifen der Autobahn: Mindestens 70 Euro und ein Punkt in Flensburg
  • Unterlassene Hilfeleistung: Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder Geldstrafe
  • Fotos oder Filme von einem Unfall machen: Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe
  • Fotos oder Filme von Unfalltoten machen: Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe
Bereits das Filmen eines Unfalls wird als Ordnungswidrigkeit betrachtet und kann mit einem Bußgeld und einem Punkt in Flensburg geahndet werden. Es ist zu beachten, dass die Polizei in bestimmten Fällen sogar das Handy sofort beschlagnahmen kann. Gaffen allein, ohne dabei zu filmen, gilt ebenfalls als Ordnungswidrigkeit und sollte vermieden werden, um niemanden zu behindern oder die Privatsphäre zu verletzen. Verhalten am Unfallort Anstatt Bußgelder zu riskieren, sollen sich Anwesende nicht auf das Gaffen konzentrieren, sondern eher darauf achten, hilfreiche Maßnahmen zu ergreifen. Neben den rechtlichen Konsequenzen für Gaffer gibt es auch Pflichten, die im Falle eines Unfalls erfüllt werden müssen:
  • Unfallstelle absichern
  • Erste Hilfe leisten
  • Rettungsgasse bilden
  • Unfall der Polizei melden
  • Warndreieck richtig aufstellen
Das Unterlassen dieser Handlungen fällt unter den Straftatbestand der "unterlassenen Hilfeleistung" und kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet werden. Daher ist es für Autofahrer von entscheidender Bedeutung, sich nicht nur über die Bußgelder für Gaffen im Klaren zu sein, sondern auch darüber, wie sie im Ernstfall helfen können, anstatt die Situation zu verschlimmern.