Mit der Pressefreiheit in Deutschland geht es steil bergab. Wie aus einem aktuellen Ranking von „Reporter ohne Grenzen“ hervorgeht, hat der begonnene Abwärtstrend der Pressefreiheit innerhalb Deutschlands weiter zugenommen.
Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland im Jahr 2022 nur noch auf Platz 16; das ist drei Plätze schlechter als im Vorjahr. Damit liegen wir hinter Ländern wie Jamaika, Litauen und den Seychellen, so „Reporter ohne Grenzen“. Der Journalistenverband äußerte sich zu dieser Tatsache mit den Worten: "Für diese Entwicklung sind drei Gründe zentral: eine Gesetzgebung, die Journalistinnen und Journalisten sowie ihre Quellen gefährdet, abnehmende Medienvielfalt sowie allen voran Gewalt bei Demonstrationen."
Gewalt gegen Journalisten nimmt zu
In der Tat hat die Gewalt gegen Journalisten und Journalistinnen mit aktuell 80 Fällen ihren absoluten Höhepunkt seit Beginn der Dokumentation im Jahr 2013 erreicht. Im Vorjahr kam es zu 65 Übergriffen – ebenfalls ein Rekord.
Der Journalistenverband führt weiter aus: "Die meisten der Angriffe (52 von 80) ereigneten sich bei Protesten des „Querdenken“-Spektrums gegen Coronamaßnahmen, an denen regelmäßig gewaltbereite Neonazis und extrem rechte Gruppen teilnahmen.“ Die Reporter werden regelmäßig bespuckt, getreten und bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. Die Polizei ist häufig keine Hilfe, sondern im Gegenteil. "Betroffene klagten häufig über mangelnde Unterstützung durch die Polizei. Zudem wurden zwölf Angriffe der Polizei auf die Presse dokumentiert", so der Verband.
In Noten gibt es für die deutsche Pressefreiheit gerade noch ein „zufriedenstellend“. Das Ranking wird angeführt von den Ländern: Norwegen, Dänemark und Schweden. – Es geht also in europäischer Nachbarschaft deutlich besser.