Gegen den Fernsehsender ProSieben werden schwere Vorwürfe erhoben. Für die Show "Zervakis & Opdenhövel" sollte ein Beitrag über das neue Phänomen des „Needle Spikings“ gedreht werden. Dabei handelt es sich um Angriffe auf Menschen mit Spritzen, die betäubende Substanzen enthalten. Insbesondere in der Party-Szene sowie bei Konzerten wurden diese Angriffe beobachtet. Das Phänomen zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in Spanien, Frankreich und England. Um mehr darüber herauszufinden, war das Fernsehteam in der Berliner Club-Szene unterwegs. Betroffene erheben nun jedoch schwere Vorwürfe gegen den besagten Dreh.
Das Needle Spiking soll von dem Team in einem Berliner Club simuliert worden sein. Eine 27-Jährige erklärte gegenüber der Presse, dass sie an dem besagten Abend einen Stich an ihrem Arm gespürt habe: "Ich hatte panische Angst vor einem Kontrollverlust.“ Bei einer Freundin ereignete sich an diesem Abend ein ähnlicher Vorfall. Beim Verlassen des Clubs wurden die Frauen von dem ProSieben-Kamera-Team angesprochen und gefragt, ob ihnen etwas Seltsames aufgefallen sei.
ProSieben verteidigt sich
ProSieben meldete sich zu Wort und bestätigte, dass die besagten Dreharbeiten stattgefunden haben und dass die Frauen „Teil des Versuchs“ wurden. Man habe jedoch niemandem Substanzen injiziert. Die Personen wurden lediglich mit einem Textmarker heimlich markiert und anschließend darüber informiert. Man habe niemanden im Unklaren gelassen. Die Betroffene hingegen sagt, sie wurde erst beim Verlassen des Clubs durch eine Diskussion mit dem Kamerateam informiert. "Wenn man über Traumata informieren will, sollte man dabei vielleicht nicht erneut Menschen traumatisieren", betonte sie und bezeichnet den „Versuch“ als „missbräuchlich“. Man habe Frauen bewusst in Angst versetzt, um ihre Reaktionen heimlich zu filmen.