Preisstreit eskaliert: Kaufland droht Auslistung

Jetzt sorgen sich Kunden erneut um die Produktvielfalt in den Supermärkten. Der Grund ist ein Preisstreit der seit einiger Zeit zwischen Herstellern und Märkten anhält, sodass jetzt Kaufland sogar mit Auslistung droht.

15.01.2024, 10:50 Uhr
Preisstreit eskaliert: Kaufland droht Auslistung
London / England - March 17th 2020:A Whole supermarket store in Whitechapel, East London is partially empty due to panic and fear related to the outbreak of the COVID-19 coronavirus
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Preisstreit vor Eskalation: Deutsche Supermärkte im Clinch mit Herstellern Leere Regale bei Kaufland und Unstimmigkeiten mit Edeka das ist die aktuelle Situation im Einzelhandel. Der Konflikt zwischen deutschen Supermärkten und den Herstellern spitzt sich zu. Tatsächlich könnte durch den Preisstreit bald ein Produkt in den Regalen fehlen, denn jetzt droht Kaufland mit der Auslistung. Die Krombacher Gruppe, ein bedeutender Lebensmittelhersteller, verhandelt derzeit intensiv mit verschiedenen Handelspartnern, darunter die Supermarktkette Edeka. Insbesondere die Produkte der Marken Krombacher, Schweppes und Vitamalz stehen im Fokus, bei denen bislang keine Einigung erzielt werden konnte, so Berichte. Dies führt dazu, dass bei Kaufland die Regale vielerorts drohen, leer zu bleiben. Edeka verneint Auslistung der Produkte Edeka hat jedoch Gerüchte über eine Auslistung oder einen Bestellstopp dieser Produkte dementiert. Ein Sprecher betonte, dass alle drei Marken, nämlich Krombacher, Schweppes und Vitamalz, weiterhin im Sortiment verfügbar seien. Indessen breitet sich der Zwist zwischen Krombacher und Kaufland weiter aus. Neben Edeka gibt es auch Unstimmigkeiten zwischen Krombacher und Kaufland. Der Konflikt scheint durch den Einstieg der Rewe Gruppe beim Getränkelogistiker Trinks verursacht zu sein, an dem auch Krombacher beteiligt ist. Dies könnte dazu führen, dass Kaufland die Brauerei zum zweiten Mal aus dem Sortiment nimmt. Bereits im Jahr 2012 hatte Kaufland Krombacher zusammen mit anderen Marken für rund sechs Jahre aus dem Sortiment genommen, da die erhöhten Preise der Hersteller nicht akzeptiert wurden. Sollte der Preisstreit eskalieren könnte es nicht nur bei Kaufland zur Auslistung kommen. Auch andere Märkte könnten nachziehen. Erfolgreiches Jahr für Krombacher trotz Konflikten Im letzten Jahr konnte sich die Krombacher-Gruppe trotz Konflikten am Markt behaupten. Preiserhöhungen im März 2023 für das gesamte Sortiment und der Erfolg alkoholfreier Getränke trugen dazu bei, dass der Umsatz im Jahr 2023 um 6,6 Prozent auf 951,4 Millionen Euro stieg. Krombacher allein verzeichnete einen Zuwachs von 6,3 Prozent auf 737,8 Millionen Euro, während Schweppes um 7,9 Prozent auf 186,1 Millionen Euro wuchs. Trotz eines Gesamtrückgangs des Ausstoßes um 1 Prozent auf 7,6 Millionen Hektoliter im letzten Jahr bewertet das Unternehmen das Ergebnis als zufriedenstellend. Krombacher konnte sich in einem schwachen Biermarkt behaupten und verlor lediglich 0,3 Prozent seines Absatzes, was die 7,6 Millionen Hektoliter auf 5,7 Millionen zurückführt. Krombacher bleibt Marktführer trotz Rückgang Trotz eines Rückgangs von 1,2 Prozent beim Krombacher Pils und 8 Prozent beim Weizenbier bleibt die Dachmarke Krombacher mit einem Marktanteil von 11 Prozent weiterhin Marktführer im Bier-Segment Pils. Ein neues Wachstumspotenzial ergibt sich durch eine 2023 eingeführte Spezi-Variante. Auch alkoholfreie Getränke verzeichnen ein Mengenwachstum und machen mittlerweile 40 Prozent des Gesamtabsatzes aus, wobei die Lizenzmarke Schweppes die Hausmarke darstellt und auch Marken wie Orangina und Dr. Pepper einschließt. Trotz dieser Erfolge könnten die aktuellen Auseinandersetzungen mit dem Handel das Geschäft von Krombacher im neuen Jahr belasten.