Pistorius mit überraschender Wende: Wird die Wehrpflicht wieder eingeführt?

Aktuell wird über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. Kürzlich äußerte sich der Verteidigungsminister Boris Pistorius mit ersten Details zu den Plänen der neuen Bundesregierung.
02.06.2025, 07:03 Uhr
Pistorius mit überraschender Wende: Wird die Wehrpflicht wieder eingeführt?
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Verteidigungsminister Boris Pistorius hat eigentlich immer betont, dass es beim Wehrdienst lediglich um Freiwilligkeit gehen soll. Die Debatte rund um die Bundeswehr hat sich insbesondere im Rahmen des Schuldenpakets zugespitzt. Nun sprach auch Pistorius erstmals über die Wiedereinführung der Wehrpflicht.

Eine Rückkehr zur Pflicht schließt auch der Verteidigungsminister nicht mehr aus. "Wenn der Zeitpunkt kommen sollte, an dem wir mehr Kapazitäten zur Verfügung haben als freiwillige Meldungen, dann wird gegebenenfalls entschieden werden, dass wir verpflichtend einziehen", erklärte der Politiker in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. In der vergangenen Legislaturperiode wurde eine Reform des Wehrdienstes nicht mehr umgesetzt. Das soll nun unter Friedrich Merz nachgeholt werden.

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Neue Merz-Regierung: Könnte die Wehrpflicht bald doch zurückkehren?

Im Januar 2026 könnte das neue Gesetz schließlich in Kraft treten. Einige Details der Pläne sind bereits durchgesickert. Demnach sollen nach der Reform alle wehrfähigen Männer ab 18 Jahren verpflichtend erfasst werden. Konkret bedeutet dieses Vorgehen, dass die Betroffenen einen Fragebogen zu ihrer Dienstbereitschaft und -fähigkeit ausfüllen müssen. Auch Frauen können ihre Informationen angeben. Für sie ist die Teilnahme allerdings freiwillig. Anschließend sollen geeignete Personen angeschrieben werden.

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Dabei will Pistorius den Fokus weiterhin auf die Freiwilligkeit legen. Eine Wehrpflicht wäre demnach nur der letzte Schritt. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, äußerte sich ebenfalls zu den Plänen der neuen Bundesregierung. Seiner Meinung nach könne man das frühere Wehrdienst-Modell wieder reaktivieren, wenn es nicht genügend Freiwillige gebe und sich die politische Situation weiter zuspitzt. Bis zum Jahr 2031 ist eine schrittweise Aufstockung auf 203.000 aktive Soldatinnen und Soldaten geplant.

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