Wichtig für die Papstwahl: Wie entsteht eigentlich der weiße und schwarze Rauch?

Das Konklave zur Papstwahl beginnt heute. Eine wichtige Rolle spielt dabei der weiße oder schwarze Rauch. Doch wie kommt die Farbe überhaupt zustande?
07.05.2025, 11:24 Uhr
Wichtig für die Papstwahl: Wie entsteht eigentlich der weiße und schwarze Rauch?
IMAGO / Ulmer/Lingria
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Zwölf Jahre lang war Franziskus Papst und damit das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Ab dem heutigen 7. Mai läuft im Vatikan das Konklave. Dabei stimmen die wahlberechtigten Kardinäle so lange über einen Nachfolger für Franziskus ab, bis es zu einer Einigung gekommen ist.

Das kann theoretisch sehr lange dauern – das längste Konklave fand im 13. Jahrhundert statt. Ganze 1005 Tage und damit etwas mehr als zweieinhalb Jahre dauerte damals die Papstwahl von Gregor X. Solange werden wir aber wohl nicht auf einen neuen Papst warten müssen, obwohl ein gutes Dutzend Namen auf der Liste möglicher Kandidaten steht.

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Generell folgt die Papstwahl einem strengen Prozedere. Alles beginnt mit einer Messe an der Basilika St. Peter in Rom. Anschließend gehen die über 130 wahlberechtigten Kardinäle in die gemeinsame Isolation in der Sixtinischen Kapelle. Alles, was dort passiert, geschieht unter Ausschluss der Öffentlichkeit und die Teilnehmer sind per Eid zur Geheimhaltung verpflichtet. Ab dem Zeitpunkt dieses Eides sind alle Nicht-Wahlberechtigten vom Konklave ausgeschlossen.

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Papst Franziskus nach seiner Wahl 2013
IMAGO / Anan Sesa

So läuft die Wahl zum neuen Papst ab

Jeder Kardinal tritt dann einzeln vor den Altar, um einen Zettel mit seiner Stimme abzugeben. Zur Papstwahl benötigt ein Kandidat eine Mehrheit von zwei Drittel der Stimmen. Am heutigen ersten Tag wird nur einmal gewählt. Sollte es nicht direkt zu einer Einigung kommen, was als wahrscheinlich gilt, wird viermal am Tag abgestimmt; zweimal vormittags und zweimal nachmittags.

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Und hier kommt der Rauch ins Spiel. Nach jedem Wahldurchgang beziehungsweise jedem zweiten steigt Rauch aus einem Schornstein an der Sixtinischen Kapelle auf – dieser wurde dort eigens für die Papstwahl vor vier Tagen installiert. Schwarzer Rauch bedeutet, dass kein Kandidat die nötige Mehrheit bekommen hat und weiter gewählt werden muss. Weißer Rauch hingegen zeigt an, dass die Wahl erfolgreich war. Doch wie genau entsteht dabei die Farbe des Rauchs?

Die beiden Öfen zur Papstwahl
Tagesschau

Rauch zur Papstwahl seit 18. Jahrhundert belegt

Dafür gibt es zwei Öfen, in denen die Stimmzettel verbrannt werden, um absolute Geheimhaltung darüber zu wahren, welcher Kardinal wem seine Stimme gegeben hat. Dabei kommen unterschiedliche Chemikalien zum Einsatz. Der schwarze Rauch bei der Papstwahl entsteht durch Kaliumperchlorat, Anthracen und Schwefel. Früher kamen auch Pech und Ruß zum Einsatz.

Der besondere weiße Rauch, der eine erfolgreiche Papstwahl anzeigt, entsteht wohl unter anderem durch Kaliumchlorat, Laktose und Kolophonium (Baumharz). Da je nach Wetterlage nicht immer einwandfrei zu erkennen ist, ob der Rauch schwarz oder weiß ist, läuten bei einer Einigung zusätzlich zahlreiche Glocken. Anschließend verkündet der ranghöchste Kardinaldiakon vom Balkon des Petersdoms aus, wie der neue Papst heißen wird.