Während manche Städte mit zu starkem Zuzug und Overtourism kämpfen, sieht das an anderen Orten komplett gegensätzlich aus. Trotz schöner Landschaft ziehen immer mehr Menschen weg und die Geburtenraten gehen zurück. Manche dieser Orte wollen deshalb neue Leute anlocken, indem sie ihnen extra Geld dafür zahlen. Mitunter gibt es auch andere Vergünstigungen.
Die Toskana ist für viele wahrscheinlich ein absolutes Traumreiseziel. Das bedeutet aber nicht, dass alle kleinen Dörfer der Region gut besiedelt sind. Im Sommer 2024 gab es deshalb einen Aufruf, der bis zu 30.000 Euro versprach, wenn man in eines der Dörfer auf einer speziellen Liste zieht. Ähnlich sieht es für Sizilien aus. Viele Menschen ziehen eher aufs Festland anstatt auf die Insel. Wer in einen Ort mit weniger als 3000 Einwohnern zieht, kann deshalb mit einem Zuschuss von 15.000 Euro rechnen.

Geld und Bauland – aber Einsamkeit
Auch auf der griechischen Insel Antikythera gibt es Geld für den Umzug. Allerdings greift dieser Bonus nur bei Familien mit mindestens drei Kindern. Bis zu drei Jahre gibt es dann eine monatliche Unterstützung von 500 Euro: Dazu kommen eine freie Unterkunft und Verpflegung, allerdings nur, wenn man plant, auch wirklich zu bleiben. Das Angebot richtet sich vor allem an Familien aus Griechenland. Einwanderer sind allerdings nicht ausgeschlossen.
Und auch in Amerika gibt es vergleichbare Programme, etwa in Kanada. Die abgelegene Provinz Saskatchewan macht etwa Studienabgängern ein besonderes Angebot. Wer mindestens sieben Jahre dort lebt und einen mindestens vier Jahre alten Studienabschluss hat, kann gut 14.000 Euro bekommen.
Ähnlich macht es etwa auch der Bundesstaat Nebraska in den USA. Zwar gibt es hier keine direkten Zahlungen, allerdings bekommen Interessierte Bauland geschenkt. Bedingung ist allerdings, dass das Haus möglichst schnell fertig wird – ein bisschen wie zu den Besiedlungszeiten. 1300 Euro „Weihnachtsgeld“ gibt es hingegen für neu Hinzugezogene in Alaska.

Traumhafte Orte, die Zuziehende bezahlen
Portugal ist vor allem für seine Küste bekannt. Um mehr Menschen zum Leben im Landesinneren zu animieren, hat die Regierung das Programm „Trabalhar no Interior“ gestartet. Dabei erhalten alle Anrecht auf eine Unterstützung zwischen 2.600 Euro und 4.800 Euro, die in entsprechenden Regionen auch einen Arbeitsvertrag unterschreiben. Auf dieses Geld muss man sich allerdings bewerben.
Sogar in Schottland gibt es Orte, die Hinziehende bezahlen. So gab es etwa ein Programm für abgelegene Inseln in der Nordsee und im Atlantik. Um den Bevölkerungsschwund zu bekämpfen, zahlte die schottische Regierung 60.000 Euro an die ersten 100 Menschen unter 30 Jahren, die es auf die äußeren Inseln zog. Vergleichbare zeitgleich begrenzte Aktionen gibt es auch in anderen Ländern wie etwa Irland. Und in der Schweiz oder auch Spanien gibt es ebenfalls großzügige Unterstützung.