Mercedes strukturiert sein Programm um. Das Ganze ist auch nicht zufällig im Gange, sondern soll nicht weniger als eine neue Definition der Marke zur Folge haben. Der alte Glanz des „Guten Sterns auf allen Straßen“ soll wieder erstrahlen und die Marke „Mercedes Benz“ wieder als den Hersteller von Automobilen der Ober- und Luxusmarke etablieren – und das ausschließlich. Einige Modelle im Sortiment passen daher nicht mehr in diese Philosophie hinein. Damit gemeint sind die kleinsten aller von Mercedes verkauften Fahrzeuge; die A-Klasse.
Fokussieren möchte man sich laut Konzernaussage demnächst verstärkt auf größere Modelle, mit der Begründung, „dass große Autos mehr Geld bringen würden“. Nun gibt es die A-Klasse bereits seit 27 Jahren und genauso lang hat sie auch ihre Freunde gewonnen. Ihren Einstand boten die „kleinen“ Benz mit dem etwas blamablen „Elchtest“. Dabei kippte vor 25 Jahren bei diesem in Schweden stattgefundenen Test, eine A-Klasse bei einem abrupten Fahrmanöver einfach um. Das Ganze führte zu einer äußerst blamablen Situation für die Autobauer aus Sindelfingen und stürzte den Konzern in eine regelrechte PR-Krise. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer erklärte damals: "Mercedes ist in seinen Grundwerten erschüttert worden".
Autobauer Mercedes trennt sich von der A-Klasse
Wurde die A-Klasse-Modell damals unter dem Konzernchef Jürgen Schrempp, noch als Türöffner für große Stückzahlen verstanden, verfolgt sein aktueller Nachfolger Ola Källenius heute eine „Luxusstrategie“ der exklusiven und gewinnträchtig, teuren Fahrzeuge, wie er in einer Pressekonferenz an der Cote d’Azur näher erläuterte. Die Liebhaber von Mercedes‘ kleinster Klasse hingegen, werden nicht mehr allzu viel Zeit haben, den Kompaktwagen zu kaufen. Bereits 2024 soll die Baureihe ersatzlos eingestellt und 2025 ein Nachfolger präsentiert werden.
Beim hauseigenen Fahrzeugveredler AMG sollen die „Kleinwagen“ sowieso nicht mehr „verstärkt“ werden. Der letzte seiner Art wird somit der A45S 4Matic+ sein. Der soll ausschließlich in mattem Grün erhältlich sein und mit jeder Menge optischen und technischen Akzenten auf sich aufmerksam machen. Verglichen zu einem „normalen“ A45 AMG soll dieses Modell nochmals um 14.300 Euro exklusiver ausfallen. Er ist mit 421 PS ebenso gut "im Futter" wie die Serien-AMGs, besitzt aber den Nimbus eines limitierten Sondermodells und stellt einen würdigen und teuren Abschluss der A-Klasse dar, der selbstverständlich mittlerweile jeden Elchtest mit links bestehen würde.