Erneut ruft ein großer Automobil-Hersteller einige seiner Modelle zurück in die Werkstatt. Die Gründe dafür sind vielfältig, wobei es einige gibt, die zu einer potenziellen Gefahrenquelle für sowohl die Insassen der Fahrzeuge als auch für den umgebenden Verkehr führen können. Dieses Mal betrifft es den deutschen Autokonzern Mercedes. Betroffen sind genau 75.157 Fahrzeuge, die der Hersteller möglichst schnell zurück in die Werkstatt holen möchte - 14.080 davon befinden sich in Deutschland.
Aktuell geht es um eine konkrete Brandgefahr, die von den betreffenden Modellen ausgeht. Speziell gemeint sind hier die Baureihen AMG GT (Baureihe 290), CLS (Baureihe 257) und die E-Klasse (Baureihe 213) aus den Produktionsjahren Juli 2021 bis April 2023. Die Aktion wird zusätzlich vom Kraftfahrt-Bundesamt überwacht, die auch eine offizielle Datenbank über diese Vorfälle führt.
Die betroffenen Fahrzeuge besitzen eine sogenannte 48 Volt-Bordspannungsanlage, die im Bereich des Motorraums durch eine lockere Masseklemme möglicherweise einen Brand entstehen lassen könnte. In einer Stellungnahme des Herstellers heißt es wörtlich zu der losen Masseklemme: "In diesem Fall könnte sich der elektrische Übergangswiderstand an dieser Verbindungsstelle erhöhen."
Mercedes ist erneut von einer umfangreichen Rückruf-Aktion betroffen
Bei diesem Rückruf handelt es sich auch nicht um das erste Mal, dass der Stuttgarter Autobauer mit diesem Problem konfrontiert ist, denn bereits im Jahr 2022 gab es einen ähnlichen Rückruf, bei dem es ebenfalls durch die Bordelektrik zu Kurzschlüssen gekommen ist. Aus einer Statistik des Jahres 2022 geht hervor, dass Mercedes-Benz die Liste der Rückrufe wegen technischer Mängel anführt.
Zu einem Unfall oder einem Personenschaden ist es bei diesem Fehler allerdings noch nicht gekommen. Um die Probleme zu beheben, muss die Klemme in einer Werkstatt auf festen Sitz überprüft und gegebenenfalls angezogen werden. Alle Besitzer sind bereits schriftlich auf den besonderen Umstand hingewiesen worden, mit der Bitte, sich schnellstmöglich bei einer Werkstatt zu melden. Wer solche Rückrufe allerdings ignoriert, riskiert möglicherweise die Stilllegung seines Autos und somit ein saftiges Bußgeld durch die Polizei, falls das Auto weiter betrieben wird.
Aktuell existieren auf der Website drei weitere Rückrufaktionen von Mercedes, die allerdings keine unmittelbare Gefahr darstellen. Ein Online-Tool fordert hier die Besitzer der Fahrzeuge auf, durch Eingabe der 17-stelligen Fahrzeug-Identifizierung festzustellen, ob man selbst betroffen ist. Da wird ein Software-Update für Dieselfahrzeuge genannt, dann geht es um die Umrüstung auf ein anderes Kältemittel und schließlich auch um spezielle Airbags. Zur Ehrenrettung des Fahrzeugherstellers sei allerdings erwähnt, dass die Tendenz deutlich positiv ist und auch kleine Mängel an den Autos von Mercedes-Benz angezeigt und gewissenhaft nachgebessert werden. Andere Hersteller geben sich teilweise nicht so viel Mühe.