Depressionen sind schon lange keine einfache Volkskrankheit mehr. Sie sind ein ernstzunehmendes Phänomen, von dem immer mehr Menschen betroffen sind. Auf verschiedene Weise kann man diese psychische Krankheit behandeln, unter anderem kommen Medikamente wie Antidepressiva zum Einsatz. Studien haben jedoch herausgefunden, dass vielleicht eine andere Substanz den Betroffenen helfen könnte – und das sogar noch viel schneller und effizienter als die traditionellen Medikamente.
Bereits im Jahr 1957 hatte eine Ärztin einen Selbstversuch mit den Magic Mushrooms unternommen – dabei wurden positive Auswirkungen der Halluzinogene auf die psychische Erkrankung und Depression festgestellt und untersucht. Zwei neue Studien haben sich nun weiter auf diese mögliche Behandlungsmethode spezialisiert und den Wirkstoff der Magic Mushrooms namens Psilocybin untersucht. Am Kings College London wurde dieser Wirkstoff synthetisch hergestellt und das erste Mal an Menschen getestet.
Große Erfolge
In der ersten Studie wurden 16 Personen der synthetische Wirkstoff gegeben. In der zweiten Studie erhielt nur die Hälfte der 43 Teilnehmer das Halluzinogen, die andere Hälfte wurde mit einem Antidepressivum und einer kleinen Dosis Psilocybin versorgt. Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass die Symptome einer Depression deutlich schneller durch das Halluzinogen gelindert werden konnte als durch das Antidepressiva. Wie genau der Wirkstoff im menschlichen Hirn funktioniert und wieso er so viel effektiver als ein Antidepressivum ist, ist bis jetzt noch unklar.
Diese zwei neuen Studien geben gerade den Menschen Hoffnung, deren Depressionen als behandlungsresistent gelten. Es gibt nämlich tatsächlich einen Schweregrad der Krankheit, der nicht oder nur minimal auf eine medikamentöse Behandlung reagiert. Der Wirkstoff Psilocybin, der deutlich schneller und effektiver als ein Antidepressivum wirkt, könnte diesen Menschen helfen, ihren Alltag wieder zu meistern. Ein Co-Autor der Studie sieht ebenfalls das Potenzial des Wirkstoffs für die Behandlung von Suchterkrankungen. Dies müsste jedoch weiter erforscht werden.