Erst vor wenigen Tagen haben Maddie McCanns Eltern Kate und Gerry eine traurige Botschaft in den sozialen Medien veröffentlicht. Erneut müssen die beiden den Geburtstag ihrer Tochter allein feiern. „Der Mai ist auch Madeleines Geburtstag - dieses Jahr ist es ihr 22. Egal, wie nah oder fern sie ist, sie ist immer bei uns, jeden Tag, aber besonders an ihrem besonderen Tag“, heißt es.
Außerdem wurden neue Gelder bewilligt, damit die Suche nach dem Mädchen, das im Mai 2007 spurlos verschwunden ist, fortgesetzt werden kann. Im Fokus der Ermittlungen steht weiterhin der Deutsche Christian B. Die Polizei entdeckte bereits vor Jahren verstörende Hinweise, die nun im Rahmen einer neuen Untersuchung der "Sun" veröffentlicht wurden.

Fall Maddie McCann: Polizei entdeckte über 70 Kinderbadeanzüge bei Christian B.
Kurz nach Maddies Verschwinden erwarb er eine Fabrik, in der man mehrere Beweisstücke sicherstellen konnte. Die „Sun“ enthüllte unter anderem, was sich auf den gefundenen USB-Sticks des Verdächtigen befindet. Es soll „höchst beunruhigendes“ Material entdeckt worden sein. Es handelt sich unter anderem um Chats mit Pädophilen sowie Bilder, die Kindesmissbrauch zeigen. Zudem entdeckte man Kinderbekleidung, Spielzeug, Masken, Chemikalien und drei Schusswaffen. Mit dabei waren auch über 70 Kinderbadeanzüge.
Zudem soll Christian B. auf Bildmaterial zu sehen sein, welches ihn in der Nähe des Ortes in Portugal zeigt, an dem Maddie McCann damals verschwunden ist. Auf einem der Fotos ist er am portugiesischen Arade-Staudamm zu sehen, wo die Polizei bereits nach Madeleines Leiche gesucht hat. Außerdem gibt es Beweise für einen Unfallschaden, die belegen sollen, dass sich B. auf einem Festival aufgehalten hat, auf dem er vor Zeugen über Maddies Entführung sprach. "Sie hat noch nicht einmal geschrien", soll er damals gesagt haben.
"Hätten den Haftbefehl im Fall Maddie längst beantragt"
Der Staatsanwaltschaft waren die Beweisstücke bereits bekannt. Sie wurden allerdings jetzt erst öffentlich. Der Braunschweiger Oberstaatsanwalt Hans Christian Wolters erklärte, dass man wusste, dass sich B. gerne an dem besagten Staudamm aufhielt. Deshalb habe man auch dort nach McCanns Leiche gegraben – allerdings blieb die Suche erfolglos. Doch auch die jetzt veröffentlichten Hinweise reichen nicht aus, um Brückner erneut zu verhaften. "Wären die Indizien so gut, dass sie reichen würden, hätten wir den Haftbefehl im Fall Maddie längst beantragt." Der Verdächtige befindet sich momentan aufgrund eines anderen Sexualdelikts hinter Gittern und soll in wenigen Monaten freikommen. Solange es keine Verurteilung gibt, gilt auch weiterhin die Unschuldsvermutung.