Warum sogar Kardinäle den Film „Konklave“ gesehen haben

Aktuell schaut die Welt in den Vatikan, wo gerade das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes stattfindet. Das Prozedere dabei ist mitunter recht kompliziert. Deshalb haben sich offenbar einige der teilnehmenden Kardinäle auf eine spezielle Art darauf vorbereitet.
08.05.2025, 17:27 Uhr
Warum sogar Kardinäle den Film „Konklave“ gesehen haben
IMAGO / ZUMA Press
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Gerade warten alle gebannt, ob schwarzer oder weißer Rauch aus dem eigens montierten Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt. Schwarz bedeutet, dass die mehr als 130 wahlberechtigten Kardinäle noch nicht zu einer Einigung gelangt sind. Weißer Rauch hingegen verkündet, dass ein Nachfolger für den kürzlich verstorbenen Papst Franziskus gewählt wurde. Dieses Vorgehen mit allen zeremoniellen Würden, die damit einhergehen, wird unter anderem im Film „Konklave“ genauer gezeigt.

Das ist vor allem deshalb spannend, weil die Wahl unter absolutem Ausschluss der Öffentlichkeit geschieht. Alle wahlberechtigten Kardinäle ziehen sich dafür gemeinsam in die Sixtinische Kapelle zurück. Was genau dann dort geschieht, unterliegt strengster Geheimhaltung. Auch die Abgabe der Stimmen ist geheim und jeder Teilnehmer muss einen entsprechenden Eid ablegen.

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Was genau dann hinter den verschlossenen Türen passiert, ist bei jeder Papstwahl aufs Neue Anlass für diverse Spekulationen. Der 2024 erschienene Thriller „Konklave“ beantwortet einige der gestellten Fragen. Allerdings kann kaum jemand überprüfen, ob das Gezeigte wirklich stimmt. Nichtsdestotrotz gilt die Darstellung als sehr realistisch.

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Szene aus dem Film „Konklave“ mit Ralph Fiennes
IMAGO / ZUMA Press

Darstellung in „Konklave“ soll einigen Kardinälen geholfen haben

Das haben laut „Politico“ einige der jetzt an der Wahl teilnehmenden Kardinäle genutzt, um sich auf die Prozesse vorzubereiten. Der Film soll dabei ein „hilfreiches Recherchewerkzeug“ gewesen sein, der „bemerkenswert akkurat“ sei. Dafür seien einige Kardinäle extra ins Kino gegangen. Gerade für erst in jüngerer Vergangenheit berufene Kardinäle, die „wenig Erfahrung mit vatikanischer Politik und Protokoll“ haben, sei „Konklave“ deshalb ein gutes Lernmittel gewesen.

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Der Oscar-prämierte Film zeigt ein fiktives Konklave, an dem unter anderem Kardinal Thomas Lawrence (Ralph Fiennes) teilnimmt. Es gibt mehrere aussichtsreiche Kandidaten, allerdings wird die Wahl von Skandalen und politischen Intrigen überschattet. Innerhalb eines Streaming-Abos ist „Konklave“ zurzeit nicht zu sehen. Allerdings kann man den Titel auf Plattformen wie Amazon Prime Video oder Apple TV+ leihen oder kaufen.