Knigge Regeln – diese Benimmregeln solltest du kennen

Viele Angewohnheiten aus unserem Verhalten und Umgang im Alltag mit anderen haben wir durch den Knigge gelernt. Es gibt unter anderem einen „Tisch Knigge“, einen „Knigge fürs Autofahren“ oder einen allgemeinen „Benimm Knigge“. Doch was ist der Knigge eigentlich genau?

23.01.2023, 03:49 Uhr
Knigge Regeln – diese Benimmregeln solltest du kennen
IMAGO / Steinach
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Wir haben uns für dich mal schlaugemacht und den Knigge gewälzt. Dabei sind wir auf ein paar interessante und hilfreiche Benimmregeln gestoßen, die wir gerne mit dir teilen:

Was ist der Knigge überhaupt?

Der deutsche Schriftsteller Adolph Freiherr von Knigge hatte 1788 ein Buch „über den Umgang mit Menschen“ veröffentlicht: Es beschreibt die guten Umgangsformen und das Benehmen der Menschen für alle möglichen Situationen. Das Buch und die darin enthaltenen Umgangsformen werden regelmäßig aktualisiert. Diese Regeln werden auch heute noch angewandt und sind einfach als „Knigge“ bekannt.

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Diese Knigge Regeln gibt es

Der Knigge enthält viele Regeln für viele unterschiedliche Situationen: Etwa, wie wir uns beim Essen, im Beruf oder in der Gesellschaft benehmen sollen. Wir haben uns durch den Knigge gelesen und präsentieren dir die wichtigsten Regeln, die du im Umgang mit Menschen kennen musst:

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Knigge Regeln: Regeln beim Essen zu Tisch

Egal ob zu Hause oder im Restaurant: Diese Knigge Regeln solltest du kennen, wenn du deine guten Manieren am Tisch nicht vergessen hast:

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  • Sei geduldig: Setzt dich nicht gleich an den Tisch und fang an zu essen, sobald dein Teller vor dir liegt. Warte stattdessen, bis du dazu aufgefordert wirst und alle etwas zu essen haben.
  • Bleibe sauber: Die Serviette ist dafür gedacht, dass du sie dir auf den Schoß legst, damit eventuell herunterfallendes Essen oder Tropfen deine Kleidung nicht verschmutzen. Du kannst dir nach dem Essen auch den Mund damit sauber machen – allerdings nicht die Nase damit putzen!
  • Sicherheit geht vor: Du willst mit deiner Liebsten ein Restaurant besuchen? Dann solltest du laut Knigge als Erster den Raum betreten, denn: Der Mann ist für die Sicherheit zuständig. Checke kurz die Lage – ist alles sicher, überlässt du der Frau den Vortritt. Nimm ihr den Mantel ab und hilf ihr beim Verlassen wieder in den Mantel.
  • Sei großzügig: Warst du mit dem Service im Restaurant zufrieden, honoriere das mit einem Trinkgeld – fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrags sieht der Knigge als angemessen an.

Knigge Regeln in der Öffentlichkeit

Auch für das Benehmen in der Öffentlichkeit gibt es ein paar Regeln – und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Gibt man den anderen die Hand? Wie muss man jemanden richtig begrüßen? Welche weiteren Regeln das sind? Lies nach:

  • Auf Niesen reagieren: Wenn jemand in deiner Umgebung niest, sagst du bestimmt „Gesundheit“ – so haben wir es gelernt. Doch seit einigen Jahren wird vom Knigge empfohlen, das Niesen einfach zu ignorieren. Falls das Niesen sehr laut war, könnte sich der Niesende hingegen mit einem „Entschuldigung“ dafür entschuldigen.
  • Andere Menschen begrüßen: Wenn du auf eine Personengruppe triffst, rät der Knigge zur Begrüßung der Reihe nach. Falls nur eine Frau in der Gruppe ist, fängst du bei ihr an. Es wird auch erst die Frau gegrüßt, wenn du ein Pärchen triffst.
  • Die richtige Ansprache: Personen, die du nicht gut oder noch gar nicht kennst, werden mit „Sie“ angesprochen. Ebenfalls werden Doppelnamen ausgesprochen („Frau Fuchs-Adler“) und Doktortitel sowie höhere Grade vor dem Namen genannt („Herr Doktor Schmidt“). Ehrentitel und Mandate werden auch genannt („Frau Ministerin Gebhard“). Personen, die du besser kennst, werden mit „Du“ angesprochen.
  • Den Vortritt lassen: Laut Knigge solltest du älteren Leuten den Vortritt lassen, wie etwa beim Schlange stehen an einem Schalter oder der Kasse.
  • Spontane Besuche: Ein spontaner Besuch kann für die besuchte Person unangenehm sein. Der Knigge empfiehlt daher, deinen Besuch etwa eine halbe Stunde vorher anzukündigen. So kann sich der Besuchte darauf vorbereiten.
  • Die Handynutzung: Der Knigge sieht die Handynutzung nicht immer und überall gern. Befindest du dich in einer Besprechung, auf einem Kongress, Seminar oder einem Vortrag, sollte dein Handy auf stumm geschaltet sein. Gleiches gilt für den Besuch im Restaurant. Auf Beerdigungen, beim Gottesdienst, im Kino oder Theater herrscht laut Knigge sogar absolutes Handyverbot. Was, wenn du einen wichtigen Anruf erhältst? Dann verlasse den Raum, um zu telefonieren.
  • Abstand halten: Jeder Mensch hat einen persönlichen Freiraum. Um nicht ungewollt in diesen einzudringen und die Person zu bedrängen, nimm Rücksicht darauf. Beim Schlangestehen solltest du Abstand halten. Wenn du deinen Mitmenschen helfen willst, biete deine Hilfe an. Doch wie groß ist dieser Freiraum? Er wird in vier Zonen eingeteilt: 1. Die öffentliche Zone: Im öffentlichen Raum, wie etwa beim Spazieren gehen, beträgt er mindestens 3,60 Meter. 2. Die soziale Zone: Für Fremde, Beamte, Servicekräfte oder Verkäufer gilt der Bereich von 1,20 bis 3,60 Metern. 3. Die persönliche Zone: Sie liegt bei 0,60 bis 1,20 Metern und gilt für gute Freunde und Kollegen. 4. Die intime Zone: Hier werden nur Partner, Familie und engste Freunde eingelassen. Die intime Zone liegt bei unter 0,60 Metern.

Woher kommen die Knigge Regeln?

Wie bereits erwähnt, veröffentlichte der Schriftsteller Adolph Freiherr von Knigge das Buch „über den Umgang mit Menschen“. Dabei ging es Freiherr jedoch nicht um die sogenannten Benimmregeln, sondern um Umgangsregeln, die auf „Weltklugheit“ und Moral basieren. Heutzutage werden die Regeln von Adolph Freiherr von Knigge als Benimmregeln verstanden.

Knigge Regeln: Benimm dich!

Der Knigge war einst ein Buch, das die Umgangsformen für Menschen in allen möglichen Situationen beschrieb. Heutzutage wird der Knigge als allgemeine Benimmregeln angesehen und regelmäßig aktualisiert. Die Regeln zeigen auf, wie man sich in Gegenwart anderer Menschen benehmen soll – ob man jemanden richtig anspricht oder ob man bei der Begrüßung die Hand gibt.

Benimmregeln für den Alltag, im Beruf oder zu Tisch: Es ist hilfreich zu wissen, welche Regeln in welchen Situationen gelten und was die wichtigsten Regeln für ein Zusammenleben mit anderen Menschen sind.