Mit jedem Stich einer Tattoo-Nadel entsteht nicht nur ein neues Kunstwerk auf der Haut, sondern vielleicht auch eine Botschaft, die Leben retten kann.

Denn Tattoos sind weit mehr als nur Körperverzierungen – sie können eine klare Aussage treffen. In Deutschland tragen mittlerweile über ein Drittel der Menschen ein Tattoo, und eine neue Kampagne könnte dazu führen, dass eines dieser Tattoos eine lebensrettende Bedeutung hat.
Der Verein Junge Helden hat sich eine besondere Aktion ausgedacht, um das Thema Organspende in den Fokus zu rücken. Die Kampagne heißt 'OPT.INK' und ihr zentrales Symbol ist ein schlichter Kreis mit zwei Halbkreisen, die das Geschenk des Lebens repräsentieren sollen. Die Idee ist einfach, aber kraftvoll: Über 700 Tattoo-Studios in Deutschland beteiligen sich an der Aktion, um dieses wichtige Thema zu unterstützen.
Organspende ist in Deutschland an eine bewusste Entscheidung geknüpft. Das bedeutet, dass Organe nur dann entnommen werden dürfen, wenn die verstorbene Person zu Lebzeiten zugestimmt hat – oder stellvertretend die Angehörigen. In anderen Ländern, wie etwa den Niederlanden oder Österreich, ist die Regelung anders: Dort wird angenommen, dass Organe gespendet werden dürfen, es sei denn, die Person hat aktiv widersprochen.
In Deutschland ist das anders. Oft fehlt die ausdrückliche Zustimmung, und die Angehörigen müssen in einer ohnehin schweren Zeit entscheiden, ob eine Organspende im Sinne des Verstorbenen gewesen wäre. Diese Entscheidung ist eine große Belastung und nicht immer leicht zu treffen.
Das 'OPT.INK'-Tattoo kann dabei ein kleines, aber wichtiges Zeichen sein. Auch wenn es kein rechtsverbindliches Dokument ist, kann es den Angehörigen dennoch als Hinweis dienen und ihnen in einer schwierigen Situation eine Richtung geben.
Es zeigt: Dieser Mensch hat sich zu Lebzeiten Gedanken über Organspende gemacht – und vielleicht hilft das bei einer Entscheidung, die Leben retten könnte.