US-Präsident Donald Trump hält die Weltwirtschaft bereits seit Wochen mit seiner Zollpolitik in Atem. Wie bei allem anderen gilt für ihn auch dabei: „America first“. Experten weltweit bemängeln allerdings, dass er mit seinen Zöllen am Ende auch dem eigenen Land schadet. Das hält ihn offenbar nicht davon ab, über eine Erweiterung seiner Strategie nachzudenken. Dieses Mal geht es um Hollywood, den Inbegriff der US-amerikanischen Filmindustrie.
Auf seiner Plattform Truth Social postete Trump entsprechende Überlegungen. In dem Beitrag heißt es unter anderem: „Die Filmindustrie in Amerika stirbt rasant. Andere Länder bieten vielfältige Anreize, um unsere Filmemacher und Studios aus den USA abzuwerben. Hollywood und viele andere Regionen in den USA werden ruiniert.“ Das sei eine konzentrierte Aktion anderer Nationen und somit „eine Bedrohung für die nationale Sicherheit“.
Basierend auf dieser Aussage ermächtige der US-Präsident, laut dem Post, das Handelsministerium sowie den US-Handelsbeauftragten mit der unverzüglichen Einführung entsprechender Zölle. Diese sollen zunächst 100 Prozent betragen und auf alle Filme erhoben werde, die im Ausland produziert würden. Wie die Maßnahme ganz konkret aussehen soll, erklärt Trump nicht. Eine offizielle Bestätigung des Weißen Hauses steht ebenfalls noch aus.

Trump fordert Filme „Made in America“ – warum das schwierig für Hollywood ist
Sollte ein „Hollywood-Zoll“ tatsächlich kommen, könnte das aber fatale Folgen für die Filmindustrie haben. US-amerikanische Studios drehen und produzieren zusehends im Ausland. Das hat vor allem Kostengründe. Viele Filme und auch Serien spielen aber auch einfach nicht nur in den USA. Beispielsweise in dem neuen Marvel-Film „Thunderbolts“ ist ein Teil der Handlung in Malaysia angesiedelt. Aus Authentizitätsgründe wurde dann auch tatsächlich in Malaysia gedreht. Ähnliches gilt für viele andere Blockbuster aus Hollywood, wie etwa „Wicked“ oder den kommenden „Mission Impossible“-Film. Beliebt sind etwa auch europäische Hauptstädte für solche Dreharbeiten.
Sollten entsprechende Zölle tatsächlich kommen, würde das die US-amerikanische Filmbranche enorm einschränken und teilweise auch die Produktionskosten deutlich in die Höhe treiben. Diese Kosten müssten durch Einnahmen an den Kinokassen oder durch Streaming-Abos aufgefangen werden.