Der Wecker

„Ich liebe meinen Schlaf und bin bekannt dafür, morgens schwer aus dem Bett zu kommen. Mein Vater hat sich deshalb oft darum gekümmert, mich aufzuwecken, indem er sanft eine Hand auf meine Schulter legte. Wenn ich dann flehentlich um noch ein paar Minuten bat, zog er schließlich die Decke weg und brachte mich aus dem Bett. Diese Methode war für mich eine vertraute Morgenroutine.
Vor ein paar Wochen war ich besonders müde, weil ich am nächsten Morgen früh aufstehen musste, um mit Freunden Basketball zu spielen. Da mein Vater an diesem Abend nicht zu Hause war – er arbeitete weit weg und übernachtete oft dort – wusste ich, dass ich mich auf meinen Wecker verlassen musste, um rechtzeitig aufzuwachen.
In der Nacht stellte ich den Wecker und schlief ein. Plötzlich erwachte ich mitten in der Nacht, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Gewohnheitsmäßig murmelte ich: „Noch fünf Minuten.“ Dann fühlte ich, wie die Decke von mir abgezogen wurde. In meinem Schlaftrance schoss ich aus dem Bett, überzeugt, dass mein Vater mir wie gewohnt den Wecker präsentierte.
Als ich die Augen öffnete, war es pechschwarz in meinem Zimmer, und niemand war da. Verwirrt sah ich mich um – die einzige Lichtquelle war das schwache Glimmen der Uhr, die 2:30 Uhr anzeigte. Panik stieg in mir auf, und ich konnte kaum fassen, was gerade passiert war.
Am Morgen fragte ich meine Mutter, ob mein Vater zurückgekehrt sei, aber sie bestätigte, dass er noch bei der Arbeit war. Die Erkenntnis, dass ich mitten in der Nacht allein gewesen war und jemand oder etwas mir eine „Weckzeit“ gegeben hatte, ließ mich noch lange nachdenklich zurück.“
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