Gigantischer Eisberg A23a driftet Richtung Südatlantik

Dieser Eisberg hat die Größe eines Landes und driftet jetzt offenbar in Richtung Südatlantik. Dabei bewegt sich der Koloss eher unerwartet, denn Forscher und Wissenschaftler sind überrascht, aber auch besorgt.

21.12.2023, 10:50 Uhr
Gigantischer Eisberg A23a driftet Richtung Südatlantik
Symbolbild © istockphoto/jocrebbin
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Ein Gigant auf Wanderschaft: Der mysteriöse Tanz des A23a-Eisbergs durch die Antarktis Ein beeindruckendes Schauspiel ereignet sich in der eisigen Weite der Antarktis: Der gewaltige Eisberg A23a, von der Größe Mallorcas, setzt zu einer unerwarteten Reise durch das antarktische Meer an. Diese Nachricht verkündeten Forscher des British Antarctic Survey (BAS) am 24. November auf X und lösten damit weltweit Aufmerksamkeit aus. Der Eisberg driftet jetzt wohl in Richtung Südatlantik. Für 37 Jahre schien A23a regelrecht erstarrt zu sein, ein monumentales Relikt aus dem Jahr 1986, als es bei einem der historisch größten Schelfeis-Abbrüche entstand. Das 4.000 Quadratkilometer große Ungetüm war wegen seines Gewichts lange Zeit fest mit dem Meeresboden verbunden. Doch nun hat sich sein Schicksal plötzlich gewendet, und der Eisberg setzt sich in rasantem Tempo in Bewegung, getrieben von unbekannten Kräften. Warum bewegt sich der Eisberg? Die Frage nach dem Warum beschäftigt die Wissenschaftler des BAS intensiv. Dr. Andrew Fleming, ein Experte für Fernerkundung, erklärt, dass die Ursache nicht in einer Erwärmung des Schelfwassers liegt, sondern vielmehr darin, dass der Eisberg über die Jahre so stark geschrumpft ist, dass er den Halt am Meeresgrund verlor. Dies markiert eine radikale Veränderung im Lebenszyklus dieses gigantischen Gebildes. Auf seinem ungewöhnlichen Weg zieht A23a jetzt an der Nordspitze der antarktischen Halbinsel vorbei. Die Vermutung der Forscher liegt nahe, dass der Eisverlust an seiner Unterseite die unerwartete Fortbewegung ausgelöst hat. Es ist ein Tanz der Natur, der die Wissenschaft vor neue Rätsel stellt. Denn, dass der Eisberg jetzt driftet, und vor allem in Richtung Südatlantik, das lässt weitere Fragen aufkommen. Die Richtung besorgt die Wissenschaftler Der Fokus richtet sich nun darauf, wohin A23a steuert. Die derzeitige Nordwärtsbewegung könnte den Koloss schon bald mit der kleinen Inselgruppe Südgeorgien konfrontieren. Eine Begegnung mit den Inseln könnte katastrophale Auswirkungen haben, wenn der Eisberg auf Grund läuft. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass er erhebliche Mengen Süßwasser freisetzt und die Lebensräume der dort ansässigen Robben, Seevögel und Pinguine gefährdet. Doch es könnte auch anders kommen – A23a könnte in mehrere Teile zerbrechen, so die Forscher. Das tauende Rieseneis birgt jedoch nicht nur Risiken, sondern auch potenzielle Chancen. Mineralien, die bei seinem Zerfall freigesetzt werden, könnten eine optimale Nahrungsgrundlage für die Unterwasserwelt vor Südgeorgien darstellen. Die Wissenschaftler sind sich noch uneins über die langfristigen Auswirkungen dieser unvorhersehbaren Entwicklung. Während die Menschheit gebannt auf die Reise des A23a blickt, verfolgen die Forscher des BAS seine Bewegungen akribisch. In einem faszinierenden Schauspiel der Natur offenbart sich hier die fragile Balance zwischen den Kräften der Antarktis und den möglichen Konsequenzen für die empfindlichen Ökosysteme entlang des Weges dieses wandernden Giganten. Wohin der Eisberg am Ende wirklich driftet, bleibt offen, doch aktuell steuert er in Richtung Südatlantik.