Deutlicher Gehaltssprung: Eine Berufsgruppe bekommt 1200 Euro mehr

Um Gehälter wird immer wieder gestritten. In einer Berufsgruppe hat sich das monatliche Einkommen gerade enorm nach oben bewegt – warum das die Probleme dort trotzdem nicht löst.
13.06.2025, 12:46 Uhr
Deutlicher Gehaltssprung: Eine Berufsgruppe bekommt 1200 Euro mehr
Shutterstock / Michael Derrer Fuchs
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Die Debatte um das Gehalt wird wohl niemals aufhören, dafür sorgt allein schon die Inflation. Wie viel ist angemessen und genug? Gerade in sozialen Berufen klagen die Leute über fehlende Anerkennung und entsprechende finanzielle Entlohnung. Das führt wiederum dazu, dass diese Berufe an Attraktivität verlieren – gerade in der Pflege seit Jahren ein viel diskutiertes Problem. Dazu kommt, dass bereits ein Pflegenotstand besteht und das in einer Gesellschaft, die zunehmend altert.

Schaut man sich allerdings an, wie sich das Gehalt in der Pflege in den vergangenen Jahren entwickelt hat, dann gibt es zumindest dazu gute Nachrichten. Das eigen jetzt auch offizielle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Diese beleuchten die Gehälter der vergangenen 12 Jahre genauer.

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Symbolbild für Gehalt in der Pflege: Zwei Krankenschwestern schieben Rollstühle mit Patienten
iStock / EyeEm Mobile GmbH

Gehalt in der Pflege ist überdurchschnittlich gestiegen

Aus den Zahlen geht hervor, dass Leute in Gesundheits- und Pflegeberufen 2012 noch 2829 Euro im Monat verdienten. Dabei handelt es sich wie üblich um einen durchschnittlichen Wert, der darüber hinaus Sonderzahlungen etwa für Nachtschichten nicht mit einbezieht. 12 Jahre später, im Jahr 2024, lag das durchschnittliche Gehalt in diesen Berufen hingegen bei 4048 Euro – das entspricht einer Steigerung von etwa 43 Prozent.

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Übrigens liegt das Gehalt in dieser Berufsgruppe damit auch über dem mittleren Gehalt für Vollzeitbeschäftigte in der Gesamtwirtschaft. Auch ver.di gibt an, dass der Anstieg deutlicher ausfiel als in anderen Bereichen und interpretiert das auch als Aufwertung von Pflegeberufen im Allgemeinen. Allerdings betont Sylvia Bühler, eine Sprecherin der Dienstleistungsgewerkschaft, dass die realen Löhne oft geringer seien.

Das liege vor allem daran, dass viele in Teilzeit arbeiten würden. Anderen Quellen zufolge ist das zum einen darauf zurückzuführen, dass der überwiegende Anteil der etwa 1,7 Millionen Beschäftigten in Pflegeberufen aus Frauen besteht, die aufgrund von Care-Arbeit öfter nicht Vollzeit arbeiten als Männer. Zum anderen handelt es sich um körperlich anstrengende Berufe, die nicht jeder in Vollzeit ausüben kann, zumal gerade in der Altenpflege viele Pflegekräfte 50 Jahre und älter sind.