GDL und DB streiten um Gehalt: Streik droht

Erneut droht Ärger, denn die GDL und die DB konnten sich nicht einigen, sodass nun ein weiterer Streik anstehen könnte. Bereits ab kommenden Mittwoch müssen Reisende und Fahrgäste der Deutschen Bahn mit den Arbeitskämpfen rechnen, heißt es.

23.01.2024, 12:50 Uhr
GDL und DB streiten um Gehalt: Streik droht
Symbolbild © istockphoto/Astrid860
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GDL und DB: Jetzt droht wieder Streik Der letzte Streik ist noch nicht lange her, und vielen Verbrauchern liegen noch immer die Nerven blank. Da dürfte die neueste Meldung zu den gescheiterten Verhandlungen zwischen GDL und DB, sowie drohendem Streik, nicht gerade für glückliche Jubelstürme sorgen. Schon ab diesen Mittwoch soll es soweit sein. Die Deutsche Bahn machte der Lokführer-Gewerkschaft GDL ein Angebot, welches diese jedoch ablehnte. Die Fronten der beiden Parteien scheinen verhärtet, sodass alles auf einen weiteren Streik hindeutet. Erst in den vergangenen Wochen gab es einen dreitägigen-Bahn-Streik. Dieser lastete schwer auf dem Reise- und Pendelverkehr. Erneute Eskalation droht Anhand der gescheiterten Verhandlungen zwischen der GDL und der DB soll ein erneuter Streik anstehen. Dieser könnte sogar ein noch größeres Ausmaß annehmen, als es bisher der Fall war. GDL-Chef Claus Weselsky ging bislang nicht auf die Angebote der Deutschen Bahn ein und beharrt indessen auf den gestellten Forderungen. Insgesamt erwartet die Bahnreisenden ein XXL-Streik, denn die GDL kündigte an, dass die Angestellten der Bahn 6 Tage streiken sollen. Damit dauert der geplante Streik vermutlich von Mittwoch bis zum darauffolgenden Montag. Dadurch, dass das Angebot entschieden von den Forderungen abweicht, scheint bis Mittwoch keine weitere Einigung in Sicht. Deutsche Bahn schlägt neues Arbeitszeitmodell vor Die Deutsche Bahn präsentiert im laufenden Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ein neues Angebot. Laut DB-Personalvorstand Martin Seiler könnten Beschäftigte ab dem 1. Januar 2026 eine Stunde weniger arbeiten, wenn sie dafür auf volles Gehalt verzichten. Alternativ erhalten Mitarbeiter, die sich gegen die Arbeitszeitreduzierung entscheiden, eine Lohnerhöhung von 2,7 Prozent. Bei einer 38-Stunden-Woche bedeutet dies, dass die Arbeitnehmer ab dem genannten Datum fast 13 Prozent mehr Gehalt erhalten würden. Das Angebot richtet sich speziell an Lokführer und das Zugpersonal. GDL-Forderungen vs. Bahn-Angebot Die GDL strebt weiterhin eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich an. Das von der Bahn vorgeschlagene Modell, eine Stunde weniger zu arbeiten, steht deutlich im Kontrast zu dieser Forderung. Die Bahn hat bisher eine solche Arbeitszeitverkürzung als unerfüllbar abgelehnt. Die GDL wird das neue Angebot sorgfältig bewerten, bevor sie über das weitere Vorgehen entscheidet. GDL-Chef Claus Weselsky drohte jedoch bereits mit längeren und erneuten Bahnstreiks, sollte die Bahn kein als angemessen erachtetes Angebot vorlegen. Die Gewerkschaft betont, dass die Deutsche Bahn in der aktuellen Tarifrunde zunehmend isoliert sei, da viele andere Unternehmen bereits Abschlüsse mit Arbeitszeitverkürzungen für Schichtarbeiter erzielt hätten. Streit hält an DB-Personalvorstand Seiler bezeichnete Abschlüsse kleinerer Bahnunternehmen mit der GDL als "PR-Gags". Er argumentierte, dass solche Tarifverträge Klauseln enthalten, die besagen, dass letztendlich nur die Regelungen gelten, die in der gesamten Branche maßgeblich sind. Seiler kritisierte scharf das Verhalten der GDL und betonte die Disharmonie in den Verhandlungen. Die Deutsche Bahn und die GDL stecken seit Anfang November 2023 in einem anhaltenden Tarifkonflikt. Nach mehreren Streiks und gescheiterten Verhandlungsrunden stehen die Zeichen auf Unsicherheit für Pendler und Reisende. Eine Einigung ist noch nicht in Sicht, und es drohen weitere Bahnstreiks in naher Zukunft. Passagiere sollten sich auf mögliche Einschränkungen im Bahnverkehr vorbereiten. Damit könnte die GDL bei der DB bald einen besonderen Streik auslösen, der deutlich länger dauert, als bisherige Arbeitsniederlegungen.