Für viele Unbekannt: „10 Millionen Todesfälle jährlich“

Die Prognosen sind besorgniserregend: Experten warnen, dass die Zahl der Todesfälle bis 2050 auf „10 Millionen pro Jahr“ ansteigen könnte, falls nicht umgehend wirksame Maßnahmen ergriffen werden.

17.09.2024, 17:24 Uhr
Für viele Unbekannt: „10 Millionen Todesfälle jährlich“
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Im September 2024 werden führende Politiker, Vertreter der Zivilgesellschaft und globale Gesundheitsforscher auf einer UN-Generalversammlung zusammenkommen, um ein äußerst drängendes Thema zu diskutieren: Antibiotikaresistenz (AMR). Dieses Treffen könnte sich als eines der bedeutendsten des Jahrzehnts herausstellen.

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Antibiotikaresistenz: Ein Alarmzeichen für die globale Gesundheit

Das zentrale Anliegen der hochrangigen Sitzung zur Antibiotikaresistenz wird sein, eine weltweite Strategie zu entwickeln, um der zunehmenden Bedrohung für die Gesundheit und Entwicklung zu begegnen. Mathieu JP Poirier, Assistenzprofessor für Sozialepidemiologie am York-Forschungslehrstuhl für globale Gesundheitsgerechtigkeit, erläutert in einem Bericht für The Conversation, wie ernst das Problem bereits ist.

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Eine bedeutende Studie aus dem Jahr 2019, veröffentlicht in The Lancet, verdeutlichte das Ausmaß der Krise. Forschende schätzten, dass Antibiotikaresistenz jährlich etwa 1,27 Millionen Todesfälle verursacht. Darüber hinaus tragen resistente Keime auch indirekt zu vielen weiteren Todesfällen bei, indem sie die Behandlung von Infektionen erschweren.

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Insgesamt wird berichtet, dass weltweit rund 4,95 Millionen Todesfälle auf resistente Infektionen zurückzuführen sind, sowohl direkt als auch indirekt. Es gibt wohl kaum etwas, was schlimmer ist. Man möchte gesund werden, aber das Mittel wirkt nicht mehr.

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Düsterer Ausblick bis 2050

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Die Zukunftsaussichten sind alarmierend. Experten warnen davor, dass die Zahl der Todesfälle bis 2050 auf „10 Millionen pro Jahr“ steigen könnte, wenn keine effektiven Gegenmaßnahmen getroffen werden.

Hürden auf dem Weg zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenz

Die UN steht vor vielfältigen Herausforderungen bei der Bekämpfung von Antibiotikaresistenz (AMR). Besonders betroffen sind Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die oft keinen Zugang zu hochwertigen antimikrobiellen Mitteln haben. Dies macht sie besonders anfällig für die Auswirkungen von AMR. Zudem fehlt es diesen Ländern häufig an den notwendigen Ressourcen, um effektiv gegen die Bedrohung vorzugehen.

Auf der anderen Seite betrifft AMR nicht nur die menschliche und tierische Gesundheit, sondern auch die Lebensmittelsicherheit und wirtschaftliche Stabilität. Daher ist ein koordinierter Ansatz erforderlich, der Ministerien aus Bereichen wie Finanzen, Gesundheit und Landwirtschaft einbezieht. Poirier betont die Dringlichkeit, „die besten verfügbaren Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie man diese globalen Ungleichheiten und sektorübergreifenden Herausforderungen am effektivsten angeht“.

Ein weiteres Problem, das Poirier hervorhebt, ist der mangelnde politische Druck, der eine umfassende Reaktion auf höchster Ebene hemmt. Der „hochtechnische Charakter der meisten nationalen und internationalen Diskussionen über Antibiotikaresistenz“ könnte dazu beitragen, dass diese Problematik nicht ausreichend Aufmerksamkeit und Handlung auf höchster politischer Ebene erhält.