Für Arbeitnehmer: Alte Krankmeldung kommt zurück

Ab sofort soll die telefonische Krankmeldung wieder möglich sein, doch nicht mehr so, wie es zu Corona-Zeiten noch möglich war.

08.12.2023, 10:50 Uhr
Für Arbeitnehmer: Alte Krankmeldung kommt zurück
Symbolbild © istockphoto/Andrii Zastrozhnov
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Winterzeit ist Grippezeit Mit der kalten und nassen Jahreszeit nimmt wieder die Anzahl der Menschen zu, die erkältet sind oder sich eine Grippe einfangen. Für viele Arbeitnehmer ist es dann unmöglich, konzentriert zu arbeiten. Das bedeutet wiederum viele volle Arztpraxen, da der Chef die Krankmeldung benötigt. Dies kostet jede Menge Zeit, die eigentlich andere Patienten benötigen. Deshalb gibt es nun wie zu Corona-Zeiten wieder die Möglichkeit, beim Hausarzt anzurufen und die Krankmeldung telefonisch zu bestellen. So können Menschen mit einer Erkältung, einer Grippe oder einem Magen-Darm-Infekt zuhause ihre Krankheit auskurieren. Sie stecken niemanden in der Arztpraxis an, sodass die Wartezimmer mit Patienten gefüllt sind, die ärztlicher Betreuung bedürfen. Voraussetzungen für die telefonische Krankmeldung Doch nicht jeder kann einfach so in einer Arztpraxis anrufen und wird dann gleich krankgeschrieben. Auch die Dauer unterscheidet sich. Während man zur Corona-Zeit eine telefonische Krankschreibung von bis zu sieben Tagen ausgestellt bekam, ist sie jetzt nur fünf Tage möglich. Der Grund hierfür ist, dass ein Arzt am Telefon die Krankheit eines Patienten schwerer einschätzen könne als vor Ort. Gegenüber dem Arbeitgeber müsse das Attest als verlässlicher Beweis dienen. Außerdem darf der Patient keine schweren Symptome haben und er muss dem Arzt bekannt sein. Man kann also nicht einfach irgendeine Arztpraxis anrufen und eine telefonische Krankmeldung verlangen. Besteht die Möglichkeit für eine Videosprechstunde, muss der Patient erst dieses Angebot wahrnehmen. Gibt es das nicht, darf die telefonische Krankschreibung ebenfalls erfolgen. Entlastung der Arztpraxen als Hauptgrund Da die Anzahl der Atemwegsinfekte in den letzten Wochen so rasant angestiegen ist, forderten die Arztpraxen schnelle Abhilfe. Die Krankschreibung per Telefon schützt nicht nur die Ärzte und anderen Patienten im Warteraum, sondern sorgt für eine Entlastung der Arztpraxen und sorgt für Erleichterung bei den Erkrankten. Diese müssen sich dann nämlich nicht auf den Weg in die Praxis machen, sondern können sich zuhause in Ruhe auskurieren. Warnung vor Missbrauch Bei diesem Thema gibt es jedoch auch Skeptiker und Gegenstimmen. So warnen Experten vor dem Missbrauch der Krankschreibung per Telefon. Da ein Attest ein Dokument mit Beweiskraft gegenüber dem Arbeitgeber ist, müsse vorher sorgfältig abgewogen werden, ob und für wie lange der Arzt einen Patienten krankschreibt. So gibt es auch Gegenstimmen unter den Ärzten. Da sie eine besondere Sorgfaltspflicht haben, können sie nicht zulassen, dass es Menschen gibt, die diese Art der Krankmeldung für sich ausnutzen. Als Folgebescheinigung wäre dies aber eine Möglichkeit. Auch Arbeitgeber befürchteten schon im Vorfeld, dass so gerade vor den Feiertagen viele Menschen diese Chance nutzen und „blau machen“ würden. Laut dem Präsident der Bundesärztekammer seien diese Sorgen jedoch weitestgehend unberechtigt. In der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass sowohl Ärzte als auch die Patienten selbst mit dieser Möglichkeit sehr verantwortungsbewusst umgegangen worden ist. Außerdem würden die Ärzte ihre Patienten gut kennen und so Missbrauch einen Riegel vorschieben können.