„Freizeitkrankheit“: Warum so viele im Urlaub krank werden

Urlaub ist zur Erholung da. Aber es gibt Personen, die immer genau dann krank werden, wenn sie eigentlich frei haben. Was steckt hinter dem Phänomen der „Freizeitkrankheit“?
07.07.2025, 08:46 Uhr
„Freizeitkrankheit“: Warum so viele im Urlaub krank werden
iStock / VioletaStoimenova
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Jahresurlaub, 5-Tage-Woche, 8-Stunden-Tage – das alles sind wichtige Errungenschaften für Arbeitnehmer, die für Freizeit sorgen. Umso ärgerlicher ist es, wenn man in dieser „freien Zeit“ krank wird. Mit entsprechendem Attest kann man sich zwar zumindest auf diese Art verlorene Arbeitszeit oft wiederholen. Dennoch würden es die meisten sicherlich bevorzugen, gar nicht erst krank zu werden.

Tatsächlich steckt hinter Krankheit in der Freizeit ein psychologisches Phänomen, das „Leisure Sickness“ genannt wird – auf Deutsch „Freizeitkrankheit“. Im Detail handelt es sich dabei nicht um ein eigenes Krankheitsbild. Vielmehr fasst der Begriff die Tatsache, dass einige Personen in erster Linie in ihrer arbeitsfreien Zeit Beschwerden aufweisen. Laut AOK betrifft das allein in Deutschland etwa 250.000 Menschen. Einer anderen Studie zufolge betrifft das Problem sogar etwa jeden fünften Arbeitnehmer hierzulande.

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Freizeitkrankheit Symbolbild: Frau sitzt mit Fieberthermometer und Koffer auf dem Bett
iStock / svetikd

Fehlende Erholung führt zu „Freizeitkrankheit“

Bei vielen baut sich die „Freizeitkrankheit“ eher schleichend auf. Viele Betroffene berichten von ähnlichen Symptomen wie etwa Abgeschlagenheit und Halsschmerzen. Ebenfalls oft genannt werden zudem Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Übelkeit, Gliederschmerzen und allgemeine Erschöpfung. Doch woher kommt die „Leisure Sickness“ denn genau?

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Experten führen die Beschwerden auf beruflichen Stress und die generelle Arbeitsbelastung zurück. So seien vor allem die Personen gefährdet, die besonders ehrgeizig sind und hohe Ansprüche an sich selbst haben, sodass sie auch in ihrer eigentlich arbeitsfreien Zeit schlecht abschalten können. Auch perfektionistische Menschen scheinen gefährdeter als andere.

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Ein weiterer Ansatz beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit dem Noradrenalin-Speicher. Menschen, die dauerhaft unter Stress stehen, verbrauchen besonders viel von dem Botenstoff, der dafür sorgt, dass man auch unter Druck konzentriert agieren kann. Tritt dann eine Ruhephase ein, produziert der Körper dann zu wenig Noradrenalin, was quasi zu zeitlich versetzen Stresssymptomen führt, die dann als „Freizeitkrankheit“ vor allem im Urlaub oder an Wochenenden auftreten.