Forscherinnen und Forscher des Centre national de la recherche scientifique (CNRS) haben einen 40 Millionen Jahre alten Kontinent wiederentdeckt. Er soll zwischen Europa und Asien gelegen und Balkanatolia geheißen haben.
Durch Fossilfunde konnte herausgefunden werden, dass auf dem Kontinent eine eigene exotische Lebenswelt existierte. Die Wissenschaftler vermuten, dass Balkanatolia ein Relikt des versunkenen Kontinents Greater Adria darstellt. Durch das Sinken des Meeresspiegels könnten sich damals Landbrücken gebildet haben, die dazu führten, dass sich die Tierwelten mischten. Man erhofft sich nun neue Erkenntnisse über die Faunaentwicklung in Europa.
Balkanatolia existierte vor mehreren Millionen Jahren
Asiatische Huf- und Nagetiere hatten durch die Landbrücken die Möglichkeit, von Asien nach Europa zu wandern, sich auszubreiten und sich mit anderen Arten zu vermischen. Der nordwestliche Teil des Kontinents soll schließlich weiter Richtung Europa gedriftet sein und sich mit dem Land verbunden haben. So entstand das heutige Balkangebiet. Der südöstliche Teil behielt seine Verbindung mit dem Kaukasus und bildet das heutige Kleinasien.
„Wir zeigen, dass es im Eozän eine zuvor unerkannte biogeografische Provinz gab, Balkanatolia, die den östlichen und zentralen Teil der Neotethysküste bildete. Balkanatolia bildete ein flaches Archipel aus tiefliegenden Landstrichen, das vom Rest Eurasiens isoliert war und in dem endemische und anachronistische Säugetiere lebten", erklärten die Forscher.