Die Verbraucherorganisation Foodwatch führte kürzlich einen europaweiten Labortest durch. Es wurden insgesamt 152 Lebensmittel aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und den Niederlanden untersucht.
In 19 der untersuchten Produkte wurden Mineralölrückstände entdeckt. Foodwatch fordert den sofortigen Rückruf der betroffenen Lebensmittel. In Deutschland geht es um Nutella, Nusspli Nuss-Nougat-Creme sowie Brühwürfel und Bratensauce von Knorr. In Knorr Bratensaft-Basis wurde mit 82 mg/kg der höchste Wert nachgewiesen. In der Nutella-Creme der Marke Ferrero wurden 2,3 mg/kg MOAH in einer aus Deutschland stammenden Charge festgestellt. Normalerweise gilt bei den meisten Produkten eine Nachweisgrenze von 0,5 mg pro Kilogramm.
Foodwatch fordert sofortigen Rückruf
Mineralölkohlenwasserstoffe bergen gesundheitliche Risiken. Sie können das Erbgut schädigen oder krebserregend sein. Auch kleinere Mengen solcher Rückstände sollten keinesfalls in Lebensmitteln zu sich genommen werden. Als Ursache kommen die genutzten Verpackungen oder die bei der Verarbeitung zum Einsatz kommenden Maschinen infrage.
"Der eigentliche Skandal ist: Obwohl das Problem gefährlicher Mineralölverunreinigungen seit Jahren bekannt und vollständig lösbar ist, gibt es noch immer keinen Grenzwert, der Verbraucher schützt - das ist ein echtes Politikversagen. Der neue Bundesernährungsminister hat eine dringende Aufgabe: Cem Özdemir muss sich umgehend für einen strengen EU-weiten Mineralöl-Grenzwert starkmachen. Lebensmittel, die nicht sicher sind, dürfen nicht in Verkehr gebracht werden", erklärte Saskia Reinbeck von Foodwatch.