Im Jahr 1870 gründete Conrad Binding eine kleine Brauerei in Frankfurt. Während des zweiten Weltkriegs wurde diese schwer beschädigt, konnte anschließend jedoch durch den Bau eines neuen Sudhauses fortgeführt werden. Es dauerte nicht lange, bis das sogenannte „Binding-Bier“ Kult-Status erreichte. Nun wird das letzte Bier abgefüllt, denn die Traditionsbrauerei muss schließen.
Am Standort Frankfurt wird es künftig keine Produktion des Binding-Bieres mehr geben. Durch die Corona-Pandemie erlebte das Unternehmen den stärksten Einbruch seit Ende des zweiten Weltkrieges. Die gestiegenen Preise für Rohstoffe und Co. sind nicht mehr tragbar. Das letzte Bier wurde am Freitag, den 22. September abgefüllt.
Letztes Binding-Bier aus Frankfurt wird abgefüllt
"Die Kolleginnen und Kollegen der Binding-Brauerei haben die noch zu verarbeitenden Abfüllmengen schneller als in unseren Abfüllplänen vorgesehen fertiggestellt, so dass die letzte in der Binding-Brauerei abgefüllte Flasche - es war auf Wunsch der Mitarbeitenden eine Charge Binding Römer Pils - heute gegen 19.30 Uhr vom Band gelaufen ist", heißt es in einem offiziellen Statement. Doch wie soll es nun weitergehen? Werden Kunden auf das beliebte Getränk verzichten müssen? Tatsächlich wird die Produktion auf andere Standorte verlegt.
Radeberger wird das Binding-Bier künftig in Nürnberg bei Tucher brauen lassen. Die Brauerei zählt ebenfalls zur Radeberger-Gruppe. Ein Sprecher erklärte: "Schließlich führt dies bei uns zu einer optimierten Auslastung. Und es ist eine Bestätigung für die Arbeit unserer Braumeister, indem man diese traditionsreichen Biere in unsere Hände legt." Das Binding-Bier aus fränkischer Produktion soll nach und nach in den Verkauf rücken.