Vor dem Aus: Nächster deutscher Autobauer muss Insolvenz anmelden

In Deutschland kämpfen momentan zahlreiche Unternehmen mit finanziellen Problemen. Kürzlich musste auch der Autobauer Electric Brands Insolvenz anmelden.

21.02.2024, 09:50 Uhr
Vor dem Aus: Nächster deutscher Autobauer muss Insolvenz anmelden
Bhakpong/Shutterstock
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Die Insolvenzwelle grassiert in Deutschland und so gut wie keine Branche bleibt verschont. In der Regel sind Absatzschwächen wegen der inflationsbedingten Teuerung dafür verantwortlich. Dazu kommen enorme Energiepreise, die den Wirtschaftsstandort Deutschland schwer belasten und ihn für ausländische Investoren uninteressant wirken lassen. Außerdem wirken kaum zu überwindende bürokratische Hürden, die seit Beginn der Ampel-Legislaturperiode statt abgebaut zu werden, sogar noch zunahmen, deutlich demotivierend. Kurzum: Die Schieflage der deutschen Wirtschaft beginnt, sichtbar zu werden. 

Nun ist der langen Liste ein weiterer Name hinzugefügt worden – diesmal aus der Automobilindustrie. Es geht um die Firma „Electric Brands“ mit Sitz in Eppertshausen. Sie hat bereits beim zuständigen Amtsgericht in Darmstadt den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Als Grund wurden, wie so oft, die drastisch gestiegenen Entwicklungskosten genannt, so wie auch die allgemeine Schwäche der Wirtschaft. Allerdings wurde hier, anders als in den meisten Fällen, kein Insolvenzverwalter bestellt, sondern das Unternehmen will sich in Eigenverwaltung sanieren.

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Electric Brands

Autobauer Electric Brands kämpft mit finanziellen Problemen

Dazu erklärte der Geschäftsführer Max Brandt, dass sich die Mitarbeiter keine Sorgen über die Auszahlung von Löhnen und Gehältern machen müssen – die wären für die kommenden Monate gesichert. Als Licht am Horizont nennt Brandt den Bau eines neuen Leichtbaufahrzeugs, das „schon in den nächsten Wochen“ auf dem Markt erscheinen soll. Was jetzt wichtig wäre, sind frische Investorengelder, um die bereits angeschobenen Projekte fertigzustellen. Dazu erklärte Brandt, der als Geschäftsführer erst im Herbst 2023 die Nachfolge des Firmengründers Ralf Haller antrat, dass er mit solchen Investitionen bereits im März rechnet. 

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Wenn dieses Kapital fließt, würde er den bereits gestellten Insolvenzantrag direkt zurücknehmen und der Betriebsablauf könnte problemlos weitergehen. In diesem Fall blieben auch die bereits geleisteten Anzahlungen für Kundenbestellungen unberührt und es könne zur geregelten Auslieferung kommen. Bei diesen Elektroautos handelt es sich übrigens um Kleinbusse der Leichtfahrzeugklasse L7E. Sie kosten zwischen 17.300 Euro und rund 32.000 Euro und lassen sich unter anderem zu Wohnmobilen oder Transportern umbauen.

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Electric Brands reiht sich in Pleitewelle ein

Das Unternehmen Electric Brands wurde als Start-Up im Jahr 2018 gegründet und stellte sein erstes Modell, den XBus, bereits im Jahr 2021 vor. Die Markteinführung wurde allerdings ein paar Mal verschoben, zuletzt bis in die Mitte 2025. Sono-Motors, ein vergleichbarer Start-Up in der Electro-Mobility-Branche, das ebenso unter der Rezession litt, befand sich kürzlich in einer ganz ähnlichen Situation und konnte durch Investoren gerettet werden. Daher hofft man auch bei Electric Brands auf ebenso couragierte Finanzpartner, die mit der jungen Marke in die Zukunft starten wollen.