Die Rentner waren und sind stets die gebeutelten, wenn es um Kürzungen oder Einsparungen geht. Es gibt durch die Überalterung der deutschen Gesellschaft immer mehr von ihnen, während dem gleichzeitig eine immer kleinere Gruppe von Einzahlern in das Rentensystem gegenübersteht. Außerdem haben sie nur eine schwache Lobby. Sie sind eben für das Wirtschaftssystem eine Belastung ohne Wertschöpfung – und das, obwohl sie selbst stets eingezahlt haben und dabei oft ein Leben lang hart gearbeitet haben.
Der Druck auf die Rentner steigt nochmals überproportional an, im Hinblick auf die Inflationszahlen, mit den die ausbezahlte Rente eben kaum mehr schritthalten kann. Mit anderen Worten: Das statistische Bundesamt verzeichnet eine stark wachsende Gefahr von Armut bei den über 65-Jährigen Rentenempfängern. Viele erinnern sich noch wehmütig an die Worte des früheren Arbeitsministers Dr. Norbert Blüm, der im Jahr 1986 bereits sprach: „Die Rente ist sicher“. Heute weiß man: Die Rente ist sicher, aber reicht sie auch?
So hoch ist die durchschnittliche Rente in Deutschland
Es gibt natürlich auch einen statistischen Durchschnitt dessen, was deutsche Rentner zur Verfügung haben, und dazu liefert das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) aus Köln auch ein paar aufschlussreiche Fakten: So liegt das durchschnittliche Rentnereinkommen eines Alleinstehenden bei monatlich rund 1.945 Euro. Davon muss neben den immer stärker ansteigenden Mieten, der gesamte Lebensaufwand bestritten werden. Urlaube oder kleine Extras sind so also kaum möglich.
So viel Geld erhalten die reichsten Rentner Deutschlands
Die durchschnittliche statistische Spitze liegt allerdings mit mindestens 3.500 Euro deutlich höher. Diese Summe repräsentiert die obersten zehn Prozent dessen, was Rentnern zur Verfügung steht. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche Rente für langjährig Versicherte im Jahr 2021 noch bei 1.370 Euro. Bei allen Statistiken des IW werden allerdings nicht nur Einkünfte aus der gesetzlichen Miete berücksichtigt, sondern auch solche aus Mieteinnahmen und anderer Quellen. Bei selbstgenutztem Eigentum wird zudem der monatliche Nettomietwert hinzugerechnet.
Bei Rentnern, die über ein monatliches Einkommen von 1.800 Euro verfügen, liegt die Gefahr, in die Altersarmut abzurutschen bereits bei rund 16 Prozent. Bei gleichen Einkünften ist diese Gefahr bei einem Menschen in Vollzeitbeschäftigung lediglich bei sechs Prozent. Im Vergleich zur arbeitenden Bevölkerung ist das Risiko der Armut bei Alleinerziehenden am höchsten. Ihre Armutsquote liegt bei erschreckenden 37 Prozent und das mittlere Einkommen nur bei mageren 1.565 Euro.
Menschen mit einem Hochschulabschluss haben mit einem statistischen mittleren Durchschnittseinkommen von 2.808 Euro am meisten zur Verfügung. Wer also zum „Club“ der besten zehn Prozent aller deutschen Rentner gehören will, muss rund 3.500 Euro pro Monat sein Eigen nennen – für die allermeisten ist das leider unerreichbar.