Edeka-Kampagne: Verwirrung und Unmut bei Kunden

Derzeit ernten der Supermarkt viel Kritik. Dabei geht es um das vieldiskutierte Thema der ″Shrinkflation‶. Eine Edeka-Kampagne zu diesem Thema scheint die Kunden aufgewühlt zu haben.

17.12.2023, 17:50 Uhr
Edeka-Kampagne: Verwirrung und Unmut bei Kunden
nitpicker / Shutterstock.com
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Edeka und die Shrinkflation: Kunden sind verwirrt Im September verkündete der Supermarkt-Gigant Edeka ein vielversprechendes Vorhaben – Schilder in den Regalen sollten Kunden auf die "Shrinkflation" aufmerksam machen, wenn Hersteller den Inhalt verringern, während der Preis gleich bleibt oder sogar steigt. Die Edeka-Kampagne hat jedoch offenbar die Kunden nicht so erreicht, wie diese sich das vorstellten. Und noch eine Organisation übt Kritik an der Aktion, denn wie es scheint, entpuppt sich dieses Versprechen laut der Verbraucherorganisation foodwatch als reiner PR-Stunt. "Anstatt seine KundInnen über die Preis-Abzocke aufzuklären, nutzt Edeka das Thema Shrinkflation für einen reinen PR-Stunt", kritisiert Manuel Wiemann von foodwatch in einem Beitrag auf der Organisationswebseite vom 8. Dezember 2023. Trotz der groß angekündigten Maßnahme sei bei Edeka, laut foodwatch, nichts in den Regalen zu finden, was auf die Shrinkflation hinweist. Die Verbraucher fühlten sich von Edeka enttäuscht. Die im September geweckte Erwartung von mehr Transparenz und Aufklärung über Shrinkflation scheint sich nach einer Stichprobe von foodwatch als leeres Versprechen herauszustellen. Edeka-Filialen wurden geprüft Im November rief die Organisation stichprobenartig 50 Edeka-Filialen an und erkundigte sich nach den angekündigten Hinweisschildern. Das Ergebnis war ernüchternd: Kein einziger Supermarkt hatte entsprechende Schilder platziert, und viele schienen von der Ankündigung nichts zu wissen. Die "Shrinkflation" wird von Verbraucherschützern als eine Form von Täuschung betrachtet. Preiserhöhungen, die mit einer gleichbleibenden Menge einhergehen, fallen weniger auf als eine verminderte Menge bei gleichbleibendem Preis. Foodwatch argumentiert für die Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung und verweist darauf, dass bereits in Ländern wie Brasilien solche Gesetze existieren. Andere machen es bereits vor Im Gegensatz zu Edeka hat der Discounter Netto bereits erste Schritte unternommen. Er testet derzeit Hinweisschilder in den Filialen, die auf die Shrinkflation hinweisen. Kunden haben positiv auf die Kennzeichnungen reagiert und ihre Eindrücke auf Plattformen wie Reddit und Instagram geteilt. Die Frage bleibt jedoch offen, ob diese Kennzeichnungen auch für Eigenmarken gelten werden. Die Diskussion über die Shrinkflation und die Forderung nach mehr Transparenz gewinnen an Fahrt. Eine Petition an Umweltministerin Steffi Lemke und die Bundesregierung hat bereits über 40.000 Unterschriften erhalten. Während Edeka von foodwatch kritisiert wird, hat Netto zumindest einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und zeigt, dass es möglich ist, Verbraucher transparent über Produktveränderungen zu informieren.