„Diskriminierend“: Affenpocken sollen umbenannt werden

Die WHO fordert die Umbenennung der Krankheit.

17.06.2022, 16:36 Uhr
„Diskriminierend“: Affenpocken sollen umbenannt werden
Marina Demidiuk/Shutterstock
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Die Affenpocken breiten sich weltweit aus. Mittlerweile sind innerhalb Deutschlands 338 Fälle der Infektion registriert worden. Die meisten Betroffenen erkranken jedoch nicht schwer. Besonders häufig sind junge Männer betroffen, die zuvor gleichgeschlechtlichen Sex hatten.

Die Weltgesundheitsorganisation fordert nun, dass die „Affenpocken“ umbenannt werden sollen. Die Bezeichnung sei „diskriminierend“ und deshalb inakzeptabel. Bereits seit langem gebe es den Anspruch, dass Krankheiten nicht mehr nach Regionen oder Tieren benannt werden. Die Bezeichnung „Affenpocken“ würde auf Afrika hindeuten. Deshalb möchte man den Namen nun ändern.

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Wissenschaftler fordern Umbenennung

Auch wenn die Affenpocken häufig in Afrika ausbrechen, haben sie ihren Ursprung woanders. Im Jahr 1958 wurden sie erstmals in Dänemark bei Affen in einer Versuchsanstalt entdeckt. Heute sind Affen jedoch nur noch Zwischenwirte. Zumeist wird die Infektion durch Nagetiere verbreitet. Der Name sei somit laut der WHO nicht passend.

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Zudem haben 29 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus elf Ländern zur Umbenennung aufgerufen. "Die WHO arbeitet auch mit Partnern und Experten aus der ganzen Welt daran, den Namen des Affenpockenvirus, seiner Kladen und der von ihm verursachten Krankheit zu ändern", erklärte Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO.

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