Debatte entfacht: Ist das Kokosnuss-Lied rassistisch?

Das Kinderlied "Die Affen rasen durch den Wald" soll rassistisch sein.

23.01.2022, 10:03 Uhr
Debatte entfacht: Ist das Kokosnuss-Lied rassistisch?
Chaiwat Subprasom / Shutterstock
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Die Rassismus-Debatte hat sich ausgeweitet. Einige Lebensmittelnamen wurden bereits gestrichen und erneuert. Auch eine mutmaßlich diskriminierende Attraktion im Europapark wird aktuell umgebaut. Viele kritische Stimmen sagen, dass stereotype Darstellungen verändert werden müssen und nicht mehr zeitgemäß oder sogar beleidigend sind.

Nun wurde eine Diskussion über das Kinderlied „Die Affen rasen durch den Wald“ entfacht. Auslöser war ein vor wenigen Tagen veröffentlichter Instagram-Post des Fernsehsenders „ZDF Kultur“. Dieser setzt sich mit Sprache und Verständigung auseinander. Konkret ging es um das Thema „Rassismus im Kinderzimmer“. Dabei wurde unter anderem das besagte Kinderlied erwähnt.

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Kritik stößt auf Unverständnis

Laut Kritikern stehen in dem Lied rassistische Stereotype im Vordergrund. Denn das Lied soll sich auf das kolonialistische Klischee kriminalistischer und triebgesteuerter Affen fokussieren, welches auf farbige Menschen mit indigen Wurzeln projiziert wird. Der Begriff „Affe“ soll in der Kolonialgeschichte dazu genutzt worden sein, farbige Menschen zu animalisieren. Auch die Lieder „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ und „C-A-F-F-E-E“ wurden in dem besagten Post des ZDF kritisiert.

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Nach der Veröffentlichung kam es zu einer angeregten Diskussion. Denn einige User konnten die Kritik nicht nachvollziehen: „Es geht doch um Tiere. Eine Affenbande. Tiere. Nirgends ein Wort /Synonym für eine Bevölkerungsgruppe die gemeint sein könnte. Nur Affen. Tiere eben… ein Tierlied.“ Auch auf Twitter wurde die Diskussion fortgeführt: „Vielleicht muss man auch gar nicht jeden Scheiß so lange durchdenken, bis man sich was zurechtgelegt hat, worüber man sich empören kann.“

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CDU-Politiker Manuel Hagel begegnete dem Post des ZDF ebenfalls mit Unverständnis: „Durch ständige und unnötige Empörung verstellen wir den Blick auf wirklich rassistische Texte. Die wirkliche Sensibilität geht verloren.“