Am 16. Juni 1978 kam es im US-Bundesstaat Kalifornien zu einem Mord. Das Opfer war die junge Lehrerin Diane Petersen. Ihre Leiche wurde kurz darauf auf den Fluren der Branham High School in San José von einem Schüler gefunden. Es handelte sich um einen Freitag und den ersten Tag der Sommerferien. Todesursache ist eine Stichverletzung in der Brust.
47 Jahre später hat die Polizei endlich den Täter enthüllt, der für den Mord an der jungen Frau verantwortlich war. Über die Motive kann man allerdings nur spekulieren, da der Täter bereits nicht mehr am Leben ist. Die Polizei vermutet aber, dass die Lehrerin den damals erst 16-jährigen Harry „Nicky“ Nickerson bei einem Drogendeal erwischt und er sie deshalb ermordet hatte.

Lehrerin Diane Peterson von Teenager ermordet
Nickerson, der kein Schüler der Branham High School war, galt schon damals als tatverdächtig. Zum einen ähnelte er einer Phantomzeichnung des Täters. Zum anderen gab es zwei Zeugen, die allerdings erst Jahre später aussagten. Einer davon, ein Schüler der Branham, erzählte seiner Familie im Jahr 1983, Nickerson bei dem Mord beobachtet zu haben. Allerdings bestritt er seine Aussage später.
1984 und somit ein Jahr danach meldete sich ein weiterer Zeuge. Dieser gab an, Nickerson hätte den Mord an Diane Peterson ihm gegenüber zugegeben und ihm dabei auch die Tatwaffe gezeigt. Die Polizei konnte die Aussagen jedoch nicht verifizieren, weshalb Nickerson nie etwas nachgewiesen werden konnte.
Auch nach dem Mord wurde der junge Mann wegen anderer Taten verhaftet und verurteilt. Dazu gehörten etwa Drogenraub, bewaffneter Raubüberfall, Körperverletzung mit einer tödlichen Waffe und Entführung. 1993 nahm er sich das Leben. Dass die Polizei den Cold Case nun dennoch schließen konnte, liegt an einem weiteren Zeugen. Denn offenbar hatte der damals 16-jährige Täter den Mord nur wenige Minuten nach der Tat auch einem Verwandten geschildert.

Cold Case nach 47 Jahren wegen Geständnis gelöst
Es kommt immer vor, dass Ermittler alte Cold-Case-Akten nach Jahren endlich schließen können. So konnte der „I-65-Killer“ dank eines DNA-Abgleichs 20 Jahre später doch noch identifiziert werden. Ähnlich wurde auch der Mörder von Mary Jane Thompson entlarvt. Im Fall von Diane Petersen waren es nicht die DNA-Ergebnisse, die die Ermittler übrigens 2023 nochmals überprüften. Stattdessen führte ein erneutes Gespräch mit der Familie des Täters dazu, dass der Zeuge doch noch aussagte. Die Polizei vermutet, dass dieser dann aus Angst jahrelang geschwiegen habe.
„Das markiert das Ende eines schrecklichen und tragischen Rätsels“, erläutert Jeff Rosen, Bezirksstaatsanwalt von Santa Clara County. „Frau Peterson wäre heute eine Rentnerin, wenn ihr Weg nicht den dieses gewalttätigen Teenagers gekreuzt hätte. Ich wünschte, es wäre anders. Ich bin froh, dass wir diesen Fall gelöst haben, auch wenn der Mörder nicht mehr lebt, um sich der Justiz zu stellen.“