Das Borna-Virus gilt als ein Erreger, der zwar sehr gefährlich ist, allerdings auch gleichzeitig nur selten nachgewiesen wird. Es handelt sich um ein Virus, das durch Feldspitzmäuse übertragen werden kann. In der vergangenen Woche wurde eine Infektion eines Patienten in Bayern gemeldet.
Eine Person aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sei erkrankt, erklärte das Landratsamt. Seit dem 1. März 2020 muss eine Infektion mit dem Borna-Virus gemeldet werden. "Es wird davon ausgegangen, dass es jährlich ungefähr zwei bis sechs akute Erkrankungen in Deutschland gibt", berichtet das Robert-Koch-Institut.
So können sich menschen mit dem Borna-Virus infizieren
Mehr als 90 Prozent der Fälle, die hierzulande gemeldet wurden, stammen aus Bayern. Die Krankheit, die eigentlich die Feldspitzmäuse befällt, ist bereits seit 250 Jahren bekannt. Für Menschen ist sie sehr gefährlich, da das Borna-Virus zu lebensbedrohlichen Gehirnentzündungen führen kann. Die ersten Infektionen beim Menschen wurden im Jahr 2018 nachgewiesen. Anstecken kann man sich durch Speichel, Urin oder Kot der Feldspitzmäuse.
Eine Übertragung ist demnach durch "die Aufnahme des Virus über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser, das Einatmen des Virus über kontaminierten Staub oder auch der direkte Kontakt beziehungsweise Biss einer Spitzmaus" möglich. Auch Zwischenwirte, wie zum Beispiel Katzen, können das Virus weitergeben. Es ist allerdings laut dem LGL „extrem unwahrscheinlich“, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen wird.
Die Erkrankung verläuft meist tödlich
Hat man sich einmal infiziert, ist die Wahrscheinlichkeit jedoch sehr hoch, dass man die Erkrankung nicht überlebt. "In der Mehrzahl der Fälle führt die Erkrankung innerhalb von etwa einem bis vier Monaten nach Auftreten der ersten Symptome zum Tod", erklärt das BNITM. Zu den Symptomen zählen Kopfschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Im weiteren Verlauf können Patienten schlimmstenfalls ins Koma fallen. Bisher gibt es noch keine Behandlungsmethode für die Erkrankung.