Vor wenigen Tagen ereilte die Box-Welt eine erschütternde Nachricht: Der ukrainische Box-Meister Vladimir Virchis ist tot. Laut Mitteilung der örtlichen Polizei sollen Spaziergänger ihn in Kiew erhängt aufgefunden haben, zuvor hatte seine Frau Irina die Beamten alarmiert. Sie hatte sich Sorgen gemacht, da ihr Ehemann nicht wie gewohnt nach Hause gekommen war. Nachdem seine Ehefrau die Leiche identifiziert hat, wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Die Ermittlungen sind in vollem Gange, allerdings konnten bisher keine Indizien gefunden werden, die auf einen Kampf oder auf eine äußere Gewalteinwirkung hindeuten. Einen Abschiedsbrief trug der Profiboxer jedoch nicht bei sich.
Vladimir Virchis hat einen großen Teil seiner Profilaufbahn in Deutschland verbracht. 2005 trainierte er unter dem deutschen Trainer Konrad Mittermeier im Hamburger Boxstall Universum und gewann 2006 den EM-Titel im Schwergewicht.
Vichis soll an Depressionen gelitten haben
Seit dem mysteriösen Tod des ukrainischen Ex-Champions kursieren verschiedene Gerüchte über die Umstände, die zu dieser Tragödie geführt haben könnten. Zum einen hat der Ukrainer drei Wochen vor seinem Tod einen Beitrag auf seinem Facebook-Profil hochgeladen, indem er von seiner aktuellen Lebenssituation erzählte. Er mache eine schwere Zeit durch, schrieb der 48-Jährige, und würde sein Leben von vorne beginnen wollen.
Einige seiner engen Freunde haben den ehemaligen Boxer anschließend besucht und mit ihm über seine Depression gesprochen. Er erzählte ihnen von Problemen mit seinem „angeblich“ guten Freund Vladislav Manger, der ihm eine Menge Geld schulden würde. Dieser steht im Verdacht, etwas mit dem Tod des Boxers zu tun zu haben, da es am Tag vor Virchis Tod zu einer öffentlichen Auseinandersetzung kam. Am Donnerstag stand Manger nämlich vor Gericht, der Schuldvorwurf: Auftragsmord. Laut einem ukrainischen Journalisten stürmte Vladimir Virchis in den Gerichtssaal und forderte lautstark sein Geld zurück. Manger antwortete: „Mach hier doch keine große Szene!“ Am nächsten Tag war der Profiboxer tot. Vladislav Manger selbst hat jedoch ein Alibi, da er in Untersuchungshaft saß.