Die griechische Insel Kreta zählt trotz zahlreicher Hitzewellen immer noch zu den beliebtesten Urlaubszielen der Welt. Auch deutsche Touristen zieht es an das malerische Mittelmeer. Doch aktuell warnen Behörden vor einer unsichtbaren Gefahr im Leitungswasser.
Denn kürzlich wurden vor allem in älteren Anlagen eine angestiegene Konzentration krankmachender Bakterien nachgewiesen. Sollten Urlauber das Wasser trinken oder damit duschen, droht eine Infektion mit Legionellen, die insbesondere bei Risikogruppen gefährlich werden kann. Die Behörden haben eigenen Aussagen zufolge eine „besorgniserregend“ hohe Rate festgestellt, denn in 50 Prozent aller entnommenen Proben wurden die Keime nachgewiesen.

Urlauber müssen vorsichtig sein: Behörden entdecken auf Kreta Legionellen im Wasser
In mehreren Unterkünften besteht demnach Gesundheitsgefahr. Reisende sollen das Wasser deshalb auf keinen Fall trinken oder für Eiswürfel verwenden. Zudem sollte man auch beim Zähneputzen auf abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt zurückgreifen. Allerdings erfolgt eine Infektion nicht über den Magen-Darm-Trakt. Stattdessen werden feinste Tröpfchen eingeatmet, was zu einer gefährlichen Lungenentzündung führen kann. Die Bakterien vermehren sich insbesondere dann, wenn Wasser bei hohen Temperaturen lange in der Leitung verbleibt.
Eine Infektion durch Aspiration ist demnach auch beim Duschen oder im Whirlpool möglich. Auf Kreta hat man deshalb einige Hotels und Ferienanlagen angewiesen, die Wasserleitungen zu desinfizieren und die Temperaturen in Warmwassersystemen zu erhöhen. Legionellen werden erst ab 60 Grad binnen kürzester Zeit inaktiv. Auch bei sehr niedrigen Temperaturen können sie sich nicht vermehren. Neben der Legionärskrankheit und der damit verbundenen Lungenentzündung, können die Bakterien auch das Pontiac-Fieber auslösen, welches grippeähnlich verläuft.