Bauern-Protest eskaliert: McDonald's-Filiale verwüstet

Bauern-Protest entlädt sich in McDonald’s-Filiale In ganz Europa sorgen wütende Landwirte für Aufsehen, indem sie ihren Frust über steigende Herausforderungen in der Landwirtschaft in ungewöhnlicher Weise ausdrücken. Ganz besonders eskalierte ein Bauern-Protest jetzt in einem Nachbarland, denn dort warfen die Landwirte feuchte Heuballen in eine McDonald's-Filiale. In Saint-Jacques, Frankreich zeigt sich, wie unzufrieden die Landwirte in ganz Europa sind. Dieser unkonventionelle Protest ist nur ein Symptom eines weitreichenden Unmuts, der sich derzeit über die Landwirte in ganz Europa legt. Auch in Deutschland gibt es immer wieder in den Regionen einen Bauern-Protest, doch in eine McDonald's-Filiale endete bislang keiner. Europaweite Bauerndemos: Der Ärger wächst Die Bauern in Europa gehen auf die Barrikaden, von Rumänien über Litauen bis nach Frankreich. Der Ärger entlädt sich in Blockaden und Protesten. In Deutschland sind vorwiegend Pendler und Autofahrer von den Demonstrationen betroffen. Der Grund für die weitverbreitete Unzufriedenheit liegt in einer Kombination aus sinkenden Einnahmen, strengen Umweltvorschriften und einem generellen Unmut über zu viele Auflagen. Europäische Landwirte sind schon länger überdrüssig, sagt Studienleiterin Alessandra Kirsch vom Thinktank Agriculture Stratégies. Trotz bisher guter Agrarpreise und Zuversicht, kam es zu einem Wendepunkt. Die Preise sind gefallen, und der schwierige Jahresanfang hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Landwirte fühlen sich zunehmend überfordert, da immer mehr von ihnen verlangt wird. Unzufriedenheit seit Monaten In Frankreich kochen die Unzufriedenheiten schon seit Monaten hoch. Sinkende Einnahmen, Umweltauflagen aus Brüssel und teurer Agrardiesel haben die französischen Landwirte verärgert. Autobahnen werden blockiert, Reifen und Abfälle vor Behörden abgeworfen. So kam es bei einem Bauern-Protest eben dazu, dass die McDonald's-Filiale kurzerhand genutzt wurde, um ein Zeichen zu setzen. Bei den Protesten gegen vermeintlich ungleiche Wettbewerbsbedingungen kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen. Demonstranten plünderten ausländische Lastwagen und warfen Obst und Gemüse auf die Fahrbahn, heißt es in Medienberichten. In Deutschland hingegen verliefen die Proteste weitestgehend friedlich ab. Deutschland: Widerstand gegen das Ende der Agrardiesel-Subventionen Der geplante Ausstieg aus den Subventionen für Agrardiesel sorgt in Deutschland für Proteste. Obwohl die Pläne abgeschwächt wurden und die Subvention schrittweise über drei Jahre enden soll, sind die Bauern nicht zufrieden. Damit stellt man auch die 70-jährige Agrardiesel-Begünstigung infrage. Die Regierung hat zwar die geplante Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für Landwirtschaftsfahrzeuge fallen gelassen, doch die Branchenverbände fordern nach wie vor eine vollständige Rücknahme der Mehrbelastungen. Die Bauern-Proteste zeigen, dass die Landwirte in Europa an einem kritischen Punkt angekommen sind, und die Regierungen stehen vor der Herausforderung, Lösungen zu finden, um die Sorgen und Forderungen der Landwirte zu adressieren.