Aus und vorbei: Das Deutschlandticket gibt es bald nicht mehr

Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist auf Bundes- und Länderebene für das kommende Jahr geklärt. Doch jetzt widersetzt sich eine Stadt diesem Plan und erkennt das Deutschlandticket nicht mehr an. Die Folgen für die Bürger werden spürbar sein.

12.12.2023, 16:50 Uhr
Aus und vorbei: Das Deutschlandticket gibt es bald nicht mehr
Symbolbild © istockphoto/Torsten Asmus
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Das Deutschlandticket war für viele bezahlbar Die Einführung des Deutschlandtickets stellte für viele Bürgerinnen und Bürger Deutschlands eine riesige Erleichterung dar. Mit dem Preis von 49 Euro im Monat konnten sich Menschen, die sonst nicht viel Geld zur Verfügung hatten, längere Fahrten mit Bus und Bahn leisten. So konnten auch einmal weiter entfernt lebende Verwandte besucht werden. Fahrten zu Freizeitparks und anderen Aktivitäten für Familien wurden bezahlbar. Da das Deutschlandticket nur bis Dezember 2023 befristet ist, stand eine neue Finanzierungsrunde an. Der deutsche Staat wollte nur ein bestimmtes Budget für die Finanzierung zur Verfügung stellen. Die Deutsche Bahn beklagte Umsatzausfälle, die man nicht mehr bereit sei, in diesem Umfang zu tragen. Erste Stadt steigt nun trotzdem aus Die Diskussionen auf Bundesebene sind nun beigelegt und die Finanzierung für das Jahr 2024 ist geklärt. Trotzdem steigt nun die Stadt Stendal aus und akzeptiert das Deutschlandticket nicht mehr. Der Grund ist, dass ein Antrag über einen Zuschuss von 40.000 Euro abgelehnt worden ist. Die Konsequenzen dieser Entscheidung tragen die Bürgerinnen und Bürger. Sie müssen nun für die innerstädtischen Buslinien und die Zubringerlinien des Verkehrsunternehmen Stendalbus ein Extra-Ticket kaufen. Damit ist Stendal der erste Ort, der sich den Bemühungen von Bund und Ländern widersetzt und sich gegen das 49-Euro-Ticket entscheidet. Nicht alle verstehen diese Entscheidung Die Entscheidung des Kreistages halten nicht alle für sinnvoll. Die Infrastrukturministerin von Sachsen-Anhalt, Lydia Hüskens, kann das Verhalten nicht nachvollziehen. Sie versteht nicht, dass das Deutschlandticket an 40.000 Euro scheitern soll. Vor allen Dingen, da allen Landkreisen bekannt gewesen sei, dass sich das Land Sachsen-Anhalt und der Bund dazu verpflichtet haben, die Defizite auszugleichen. Die Leidtragenden seien nun die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Stendal. Diese Entscheidung betrifft nur die Buslinien. Die Züge sind nicht betroffen. Hier kann das Deutschlandticket weiterhin ohne Aufpreis genutzt werden. Auch Juliane Kleemann, die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende, kann das Verhalten nicht nachvollziehen und nennt die Entscheidung „sehr kurzsichtig“. Zukünftig ist die Gültigkeit des 49-Euro-Tickets im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Stendal nicht mehr gegeben.