Die genderneutrale Sprache hat auch den Autobauer Audi erreicht. Bei dem Konzern soll nun seit über einem Jahr gegendert werden. Doch das passt einem Mitarbeiter überhaupt nicht. Der Angestellte ist so verärgert, dass er nun sogar vor Gericht zieht.
Im März vergangenen Jahres wurde in einem Leitfaden des Unternehmens angeregt, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Schriftverkehr künftig „Audianer_innen“ zu nennen. Ein Mitarbeiter fühlte sich durch diese Regelung jedoch diskriminiert und klagt nun gegen seinen Arbeitgeber. „Es wird massiv in die freie Persönlichkeitsentfaltung eingegriffen“, erklärte der Kläger gegenüber der Presse. Zudem werden firmenintern neutrale Bezeichnungen wie „Führungskraft“ statt „Chef“ und "Mitarbeiter_innen" verwendet.
Genderrichtlinien sind "männerfeindlich"
Durch die Aktion sei der „Schutz der geschlechtlichen Identität“ gefährdet, erklärte der Mitarbeiter. Die Gender-Richtlinien seien seiner Meinung nach nicht durchdacht bis hin zu "männerfeindlich". Nun möchte er das Gendern stoppen und klagt auf Unterlassung. Am Dienstag begegneten sich die beiden Parteien vor Gericht. Der Richter möchte jedoch kein Grundsatzurteil fällen, sondern plädiert auf gütliche Einigung.
Der Anwalt des Mitarbeiters fordert, dass Audi verpflichtet wird, ihm keine Mails, Mailanhänge und Präsentationen mit Gender Gaps mehr zu schicken. Bei Verstößen sollen 100.000 Euro gezahlt werden. Das Urteil wird am 29. Juli erwartet.