Oft kommt es nicht vor, dass Apple die Funktionen seiner AirPods erweitert. Selbstverständlich sind die intelligenten Stöpsel in den eleganten weißen Ladecases zu allem Möglichen in der Lage, aber erstens müssen sich ja die neuen Geräte stärker von den alten Serien unterscheiden und zum anderen muss und sollten die Funktionen in allererster Linie in die Apple-Welt passen. Das meiste funktioniert natürlich ebenso gut mit angeschlossenen Android-Geräten, aber die gesamte Funktionsvielfalt erschließt sich erst, wenn die gesamte Peripherie, die Kontakt zu den AirPods aufnimmt, von Apple stammt.
Die Entwickler aus Cupertino haben das Rollout von iOS 17 vom 18. September dazu genutzt, ihr AirPod-Portfolio mit einer Reihe neuer Funktionen auszustatten. Dabei werden die AirPods Pro der 1. Generation mit der Treibervariante 6A300 ausgestattet, während die 2. Generation die Version 6A301 erhält. Bei allen Versionen soll die nahtlose Nutzung von mehreren Apple-Geräte künftig zuverlässiger und einfacher funktionieren. Allerdings verfügen alle AirPods nach wie vor nicht über eine Bluetooth-Multiport-Funktion. So bleibt diese Verbesserung nur den Usern vorbehalten, die sich komplett im Apple-Universum bewegen.
Bei den beiden Pro-Versionen, den AirPods der 3. Generation und den AirPods max ist eine Stummschaltung dazugekommen. Künftig kann man ein Telefonat mit dem einmaligen Drücken auf den Stil stumm schalten, um sich zum Beispiel mit umstehenden Personen zu besprechen. Danach führt man das Gespräch weiter, indem man den Stil erneut einmal drückt. Zum Auflegen benötigt man dann ein zweifaches Drücken. Bei den „max“ muss dafür der seitliche Drehregler, die „Digital Crown“, gedrückt werden.
Diese neuen Funktionen sind verfügbar
Die restlichen drei der vier Neuerungen bleiben den AirPods Pro 2 vorbehalten, und zwar sowohl denen mit dem Lightning- als auch denen mit dem USB-C Anschluss am Ladecase. Das sind im Einzelnen:
- Adaptives Audio:
Die Airpods pro 2 können dann Umgebungsgeräusche analysieren und einen optimalen Modus zur Musikwiedergabe schaffen. Das geht sowohl mit dem Transparent-Modus, der Umgebungsgeräusche noch zulässt, als auch mit dem vollen Active Noise Cancelling, das alle Außengeräusche filtert. Es handelt sich im Grunde um eine Kombination der beiden Geräuschunterdrückungs-Modi. Dabei sollen nur störende Hintergrundgeräusche wie Gruppengespräche im Büro, ein Staubsauger oder Lärm im Lieblings-Café rausgefiltert werden.
- Personalisierte Lautstärke:
Hier nutzt Apple eine AI-Funktion des maschinellen Lernens. Das Headset lernt die Hörgewohnheiten der Nutzer und erstellt damit eine für den Hörer optimale Lautstärke. So soll auch die Qualität der Musikwiedergabe verbessert werden.
- Konversationserkennung:
Hier entstand ein vollständiges Novum bei Apple, über das die Top-Modelle von Sony allerdings bereits schon länger verfügen. Gezieltes Ansprechen eines Nutzers, der gerade Musik hört, wird von den AirPods erkannt. Dann wird die ANC-Funktion ausgeschaltet und die Lautstärke so weit reduziert, dass der Träger dem Gespräch folgen kann und entsprechend in der Lage ist, zu antworten. So müssen die Geräte nicht mehr aus dem Ohr genommen werden.
Das Rollout der neuen Firmware hat bereits begonnen und man kann nach wie vor nicht aktiv den Ladevorgang beeinflussen. Alles läuft vollkommen automatisch ab. Es gibt auch keinen Hinweis, dass ein Firmware-Update stattgefunden hat. Um den Vorgang sicherzustellen, sollte man die Geräte in einem Case laden und sie dabei in der Nähe eines kompatiblem Apple-Gerätes, wie zum Beispiel einem Macbook, einem iPhone oder einem iPad positionieren. Diejenigen, die ausschließlich über Android-Geräte verfügen, erhalten ihr Update daher leider nur in einem Apple-Store.