Apple: EU-Kommission verhängt 1,8 Milliarden Euro Strafe gegen Tech-Konzern

Der Tech-Konzern Apple muss sich momentan mit einigen Problemen auseinandersetzen. Kürzlich hat die EU-Kommission eine Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro gegen das Unternehmen verhangen.

06.03.2024, 17:50 Uhr
Apple: EU-Kommission verhängt 1,8 Milliarden Euro Strafe gegen Tech-Konzern
IMAGO / Waldmüller
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Für den kalifornischen Apple-Konzern aus Cupertino wird es vermutlich in Europa ungemütlich – und teuer. Die EU liegt aktuell quer mit dem US-amerikanischen Tech-Riesen, denn Apple soll seine marktbeherrschende Position ausgenutzt haben, um die Vermarktung von Musik-Streaming-Plattformen über den hauseigenen App-Store zu pushen. Im Einzelnen soll der Konzern anderen App-Entwicklern alle möglichen Beschränkungen auferlegt haben, um sie so daran zu hindern, die Nutzer über das Angebot von günstigeren Musik-Diensten zu informieren. Laut den Kartellvorschriften der EU ist dieses Verhalten illegal, so die Kommission in einer Begründung. Im Speziellen geht es um den Streaming-Dienst Spotify, der sich bereits seit Jahren mit Apple zankt. 

Bereits im Jahr 2021 gab es von den Europäern die Kritik, dass alle Verkäufe über Apples Bezahlsysteme abgewickelt werden müssen, wenn eine App über den App-Store runtergeladen wurde. Der Konzern mit dem angebissenen Apfel behielt von diesen Umsätzen deftige 15-30 Prozent einfach ein, und das, ohne echte Leistungen zu erbringen - außer der Tatsache, dass die Apps über das geschlossene System des Konzerns laufen müssen. Spotify hielt das zu Recht für ungerecht. Bei Apple selbst blieb somit deutlich mehr Geld hängen im Abo des hauseigenen „Apple-Music“-Stores als für Mitbewerber Spotify. Und das bei exakt dem gleichem Ausgangspreis. 

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Apple muss sich verantworten und soll 1,8 Milliarden Euro Strafe zahlen

Dieses Verhalten sanktionierte die EU-Kommission jetzt mit einer Megastrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro gegen den Tech-Konzern. Außerdem soll die Höhe der Strafe als Abschreckung gegen Nachahmer dienen, die meinen, Monopolstellungen marktwirtschaftlich so auszunutzen, dass ein lukratives Geschäft für Mitbewerber von vornherein nicht mehr möglich ist. Da Apple nicht zum ersten Mal mit solchen Machenschaften auffällt, schaut die EU-Kommission dieses Mal ganz genau hin. Viele erinnern sich zudem noch an den Umstand, als die iPhones zunächst nicht mehr mit den Kopfhörern als Einrichtung zum Abhören ausgeliefert wurden, und kurze Zeit später auch nicht mehr mit den dazugehörigen Netzteilen. 

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Die Begründung für diese unsägliche Einsparung lautete auf Nachhaltigkeit, da angeblich jeder bereits ein USB-Netzteil zuhause besitzt. Ein Gericht im brasilianischen São Paulo sah das allerdings anders und verbot Apple, Geräte in Brasilien auszuliefern, ohne das dazugehörige Netzteil. Da gab es eine vergleichsweise geringe Strafe von nur 20 Millionen Euro. In der europäischen Strafsache ist für das Management um Tim Cook allerdings der Fall noch nicht erledigt und man will sich juristisch gegen die Milliardenstrafe wehren. Das hatte Apple allerdings auch schon in Brasilien versucht - erfolglos.

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